BMW baut Elektroauto mit Karbon
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BMW ist derzeit dabei ein Serienfahrzeug mit Kohlefaser-Karosserie – das Megacity Vehicle – zu entwickeln, dabei handelt es sich um ein Elektroauto. Die größte Hürde ist derzeit der sehr Hohe Karbonpreis im Vergleich zu Stahl: Ein Kilo Karbon kostet ca 15 Euro und damit 15-mal mehr als Stahl, allerdings kalkuliert BMW damit, den Karbonpreis auf 7 Euro je Kilo senken zu können.
Der Hauptgrund für den Wunsch von BMW für ein Serienreifes Elektroauto mit Karbonkarosserie ist die Gewichtsreduktion, denn das Gewicht gilt als Schlüssel für umweltfreundliche Pkw und als unabdingbare Voraussetzung, um die strengen Abgaslimits der Politik in Zukunft zu erfüllen. Die Regel ist ganz einfach, je weniger ein Auto (Flugzeug etc.) wiegt, desto geringer fällt der Verbrauch aus – egal ob das Auto mit Benzin, Diesel oder Strom fährt.
Das Elektroauto von BMW mit dem Namen Megacity Vehicle (MCV) soll 2013 auf den Markt kommen soll, wird von der Größe her zwischen Mini und Einser-BMW liegen, bietet vier Sitzplätze und wird von einem Elektromotor im Heck angetrieben. Um Platz zu sparen werden die mehrere Hundert Kilo wiegende Batterie im Unterboden des Fahrzeugs eingebaut. Das Mehrgewicht von etwa 300 Kilo, das durch die aufwendige Technik entsteht, soll durch die Karbon-Karosserie komplett neutralisiert werden.
Von dem in der Formel 1 oder Luftfahrt erprobten Leichtbaumaterial erhofft sich der Autobauer ein Gewichtsersparnis, Kosteneinsparungen und höhere Überlebenschancen für den Autofahrer und die Mitfahrer.
Um die Entwicklung für der Serienproduktion von Karbonkarosserien voranzutreiben hat BMW im Jahr 2009 mit SGL Carbon ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, übrigens ist an beiden Unternehmen die Quandt-Erbin Susanne Klatten beteiligt.
BMW wagt beim Megacity Vehicle ein für die Marke völlig untypisches Design: Die ersten Entwürfe zeigen einen Stadtwagen, der einem kleinen Familienvan ähnelt. Gleichzeitig denken die Ingenieure im Projekt über Motorräder und Fahrräder nach, die BMW künftig elektrifizieren könnte.
Das Unternehmen SGL Carbon arbeitet an zwei Standorten: Nordamerika und Deutschland. Entscheidend für die Standortwahl in den USA war laut BMW die Möglichkeit, den hohen Energiebedarf bei der Herstellung der Karbonfaser vollständig durch Wasserkraft decken zu können. Die Weiterverarbeitung der Karbonfaser zu einem Kohlefasergeflecht erfolgt dann am zweiten Standort in Deutschland bei BMW.
Artikelquelle: ftd.de