Elektroauto drei Wochen nach Unfall in Brand geraten

3 Minuten Lesezeit

(22.11.2011)

Das Thema Sicherheit ist bei einem Elektroauto immer noch ein sehr großes Thema, die meiste Sorge bereitet den Menschen die Batterie, leider scheint die Sorge manchmal auch begründet zu sein.

Denn nun wurde ein Zwischenfall in den USA bekannt, der die Befürchtungen mancher Menschen wieder anheizen könnte. Dort war ein Elektroauto vom Typ Chevrolet Volt in einen Unfall verwickelt, ganze drei Wochen nach dem Unfall ist das Elektrofahrzeug in Brand geraten.

Nun hat die US-Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit eine Warnung ausgesprochen, als Folge dessen sollen nun die in den USA ansässigen Hersteller von Elektromobilen mitteilen, wie sie die Lithiumionen-Batterien in den E-Autos schützen.
Gleichzeitig sollen die Fahrer von Elektrofahrzeugen diese nach einem Unfall nicht mehr in der Garage oder neben anderen Fahrzeugen parken.

Der Hintergrund:

Die Lithiumionen-Batterie eines Chevrolet Volt ist in Flammen aufgegangen, zwar ereignete sich der Vorfall bereits im Juni 2011 aber dennoch hat das Thema nicht an Brisanz verloren.
Das Elektroauto war auf dem Gelände der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) in Wisconsin abgestellt, das Elektrofahrzeug war drei Wochen zuvor für einen Seitencrashtest benutzt worden. Durch das Feuer auf dem Parkplatz wurden mehrere Autos beschädigt, die neben dem Chevy parkten.

Während des Crashtests drei Wochen zuvor waren offenbar Metallsplitter in die Akkuzellen der Batterie eingedrungen, werde eine Lithium-Batterie durch Metall verletzt, könne es zu einer chemischen Reaktion und damit zu einem Temperaturanstieg kommen, zitiert das Nachrichtenmagazin Bloomberg einen Batterieexperten. Bei einer geringfügigen Beschädigung könne eine solche Reaktion auch Tage oder Wochen dauern.

Noch im Juni wiederholte die NHTSA gemeinsam mit GM-Mitarbeitern den Crash, um die Situation, die vermutlich zu dem Brand geführt hat, zu reproduzieren. Das funktionierte allerdings nicht, somit dauern die behördlichen Untersuchung noch an.

Ein GM-Sprecher sagte, der Brand hätte verhindert werden können, wenn die NHTSA die Sicherheitsrichtlinien eingehalten hätte, die vorgeben, wie das Fahrzeug beziehungsweise die Lithiumionen-Batterie nach einem Unfall zu behandeln sind.

Die NHTSA ließ unterdessen verlauten, man glaube derzeit nicht, dass der Volt oder andere E-Fahrzeuge ein größeres Brandrisiko trügen als Autos mit Verbrennungsmotor. Die US-Behörde untersucht mittlerweile einen weiteren Brand in einer Garage in North Carolina, in der bei Ausbruch des Feuers ein Chevrolet Volt aufgeladen wurde.

Der südkoreanischen Batteriehersteller LG Chem Ltd, der die Volt-Batterie-Zellen liefert, gab keinen  Kommentar zu dem Vorfall ab.

Bis Ende Oktober 2011 wurden in den USA 13.051 Elektroautos vom Typ Chevrolet Volt und Nissan Leafs verkauft. Beide Modelle nutzen Lithiumionen-Batterietechnik und beide Modelle bekamen von der US-Autosicherheitsbehörde für ihre Crashsicherheit die Bestnote.

Die Brände haben nicht direkt etwas mit Chevrolet zu tun, sondern eher damit, das in den Fahrzeugen Lithiumionen-Batterien verwendet werden. Nach einem Unfall sollte man die Batterie daher unbedingt von einer Fachwerkstatt überprüfen lassen.

Ein  In Deutschland soll der Chevrolet Volt in diesem Monat auf den Markt kommen.

One comment on “Elektroauto drei Wochen nach Unfall in Brand geraten”
  1. Volker Adamietz says:
    22. November 2011 at 21:25

    Ich kenne jemanden, dem ist sein Citroen BX (das war in etwa vor ca. 22 Jahren) im Ortsgebiet während der Fahrt in Brand geraten. Ursache – vermutlich Kabelbrand!

    Auch in einem Benzinauto und vor allem in den heutigen aktuellen gibt es genügend Kabel, Elektromotoren, 1 – 2 Autobatterien und jede Menge Elektronik, wo auch was durchschmoren kann. Von dem her würde ich diesen Vorfall nicht zu sehr überbewerten, vor allem besteht die Gefahr, dass so etwas für Elektroauto-Gegner ein gefundenes Fressen ist.

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