Geschwisterkampf beim Elektroauto: Opel Ampera gegen Chevrolet Volt?
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(28.06.2011)
Der Rüsselheimer Autohersteller Opel will in Deutschland das Elektroauto Ampera anbieten, dieses Elektrofahrzeug ist ein Schwestermodell des Volt von Chevrolet. Beide Unternehmen gehören dem Konzern General Motors (GM), für Opel gibt es die schlechte Nachricht, das Chevrolet bis 2016 seinen Autoabsatz in Deutschland verdoppeln will.
Das Unternehmen Chevrolet will mittelfristig seine die Zahl seiner Autoverkäufe in Deutschland verdoppeln, der Geschäftsführer (Steffen Raschig) von Chevrolet Deutschland geht davon aus, das 45.000 bis 60.000 Autos (mit und ohne Verbrennungsmotor) allein in Deutschland verkauft werden können. Als Teil des US-Autokonzerns GM tragen die Fahrzeuge von Chevrolet amerikanische und koreanische Gene in sich, da Chevrolet früher Daewoo hieß und ursprünglich aus Südkorea stammt.
Um die Anzahl der verkauften Autos auf dem deutschen Markt zu erhöhen, tritt Chevrolet mit Kampfpreisen gegen die etablierte Konkurrenz in Deutschland an – somit auch gegen Opel. (Übrigens will VW mit Kampfpreisen auf dem US-Markt mehr Fahrzeuge verkaufen). Der Erfolg von Chevrolet gilt als ein Grund für die Probleme von Opel, während sich Chevrolet der Rückendeckung aus der Konzernzentrale in Detroit sicher sein kann, kamen bei den Rüsselheimern jüngst Verkaufsspekulationen auf, die nur halbherzig zurückgewiesen wurden.
Chevrolet verkaufte in Deutschland im vergangenen Jahr knapp 24.500 Autos und hat laut des Kraftfahrtbundesamtes einen Marktanteil von 0,8 Prozent erreicht, Opel hat im selben Zeitraum zehnmal so viele Autos abgesetzt und kam mit 233.500 Stück auf einen Anteil am Gesamtmarktanteil in Deutschland von 8,0 Prozent. Im aktuellen Jahr hat Opel seinen Marktanteil gehalten, im selben Zeitraum konnte Chevrolet seinen Marktanteil bis Mai 2011 mit 0,9 Prozent weiter ausbauen.
Ende 2011 bringt Chevrolet auch das Elektroauto Volt auf den deutschen Markt, das Opel parallel den nahezu baugleichen Ampera anbietet, empfindet der Geschäftsführer Raschig als unproblematisch. Der Kunde in Deutschland wisse genau, „dass wir mit dem Chevrolet Volt das Original auf den Markt bringen, das in den USA bereits recht erfolgreich läuft“. Es scheint sich also über den Preis zu entscheiden, ob die Kunden sich ab Ende 2011 eher für das Elektroauto Opel Ampera oder Chevrolet Volt entscheiden werden.
Der Ampera soll 42.200 Euro kosten und der Volt 41.950 Euro kosten, beide Elektrofahrzeuge haben einen Range-Extender (Reichweitenverlängerer), welcher wenn der Akku leer ist Strom für den Elektromotor erzeugen. Wenn die Kampfpreise wirklich von Chevrolet auch für den Volt in Deutschland zur Anwendung kommen, könnte man auf ein Elektroauto mit Range Extender für einen Endpreis von vielleicht 35.000 Euro hoffen.
Bei Strecken bis zu einer Reichweite von 60 Kilometer (gemäß MVEG-Zyklus) ist der Ampera und der Volt dank der 16 kWh starken Lithium-Ionen-Batterien rein elektrisch unterwegs. So kann man mit dem Volt und dem Ampera die meisten täglichen Fahrten rein elektrisch bewerkstelligen, da etwa 80 Prozent der Deutschen pro Tag weniger als 50 Kilometer im Auto unterwegs sind.
Im Gegensatz zu den konventionellen batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen brauchen die Fahrer des Ampera oder Volt keine range anxiety (Reichweitenangst; Die Angst davor, das man mit seinem Elektroauto am Straßenrand liegen bleibt, da der Akku leer ist) zu haben. Sobald der Batteriestand das definierte Minimum erreicht, erzeugt der als Generator fungierende „on-board“-Verbrennungsmotor Strom und erhöht die Reichweite mit einer Tankfüllung auf mehr als 500 Kilometer.
Mehr als 220 Lithium-Ionen-Zellen in der T-förmigen Batterie sorgen für ausreichend Kraft, die 370 Nm Drehmoment des nahezu lautlosen, 150 PS entsprechenden Elektroantriebs liegen sofort an und beschleunigen den Ampera und den Volt in rund neun Sekunden von Null auf Tempo 100; die Höchstgeschwindigkeit beträgt 161 km/h.