Mit dem E-Auto Lasten befördern – geht das?
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In Deutschland geht der Verkauf von Elektroautos nur schleppend voran. Die Bundesregierung strebt über eine Million Elektrofahrzeuge bis 2020 an. In den letzten sechs Jahren sind allerdings erst knapp 80.000 Elektroautos auf deutsche Straßen gerollt.
Daran hat bisher auch die Umweltprämie noch nicht viel geändert. Der Verkauf stagniert. Bei den europäischen Nachbarn sieht das etwas anders aus. Einer der Vorreiter ist Norwegen und auch in Frankreich sind die elektrisch betriebenen Fahrzeuge mehr und mehr im Kommen. Was viele noch immer von einem Kauf abschreckt, ist die geringe Reichweite der Fahrzeuge. Hinzu kommt, dass nur wenige Fahrzeuge große Lasten befördern oder mit einer Anhängerkupplung ausgestattet werden können. Auch von einem Heck-Fahrradträger oder einem Dachgepäcksystem müssen viele Fahrer absehen. Um Strom zu sparen, bieten die meisten Hersteller diese Art Zubehör nicht an.
Zusätzliche Lasten schränken die Reichweite stark ein
Unter idealen Voraussetzungen erreichen die meisten Elektroautos eine Reichweite um die 150 Kilometer. Wer im Winter die Heizung benutzt, verkürzt die Reichweite um etwa ein Drittel. Das Auto schafft jetzt nur noch 100 Kilometer. Demzufolge sind die meisten E-Autos eher kurzstreckentaugliche Gefährte für den Nahverkehr. Ein Fahrradhalter auf der Anhängerkupplung oder eine Dachbox verringern die Reichweite des E-Fahrzeugs ebenfalls. Denn die Aerodynamik verschlechtert sich um bis zu ein Drittel. Viele Fahrradliebhaber möchten dennoch nicht auf ihr liebstes Hobby verzichten und suchen für ihr Elektroauto einen Heckfahrradträger. Die meisten Modelle brauchen jedoch zur Befestigung eine Anhängerkupplung am Auto. Der Hersteller Brink hat hier eine innovative Lösung entwickelt für das Elektroauto: eine Anhängerkupplung, die sich abnehmen lässt.
Dachgepäcksysteme gibt es für die wenigsten E-Modelle
Für Dachgepäcksysteme ist in der Regel eine Reling erforderlich oder eine spezielle Aufnahme, an der sich die Querträger befestigen lassen. Bei den meisten Elektroautos ist auch diese Variante des Gepäcktransports nicht möglich. Mercedes hat für die elektrische B-Klasse die Karosserie nicht verändert, das Trägersystem auf dem Dach ist das gleiche wie bei den Benzinmodellen. Daher lassen sich die Trägersysteme der Benzin- oder Dieselmodelle auch für die E-Modelle verwenden. Der Hersteller Tesla geht hier sogar noch einen Schritt weiter und hat ein eigenes System für sein Model S entwickelt, auf dem sich verschiedene Träger und Boxen befestigen lassen. Auch von Opel gibt es ein Modell, das über ein eigenes Dachträgersystem verfügt. Da der Opel Ampera-e ohnehin eine Reichweite von gut 500 Kilometern hat, machen sich die Einbußen durch die schlechtere Aerodynamik nicht so stark bemerkbar.
In punkto Reichweite tut sich was
Hersteller wie BMW, Renault und Volkswagen haben eine Real-Reichweite von 200 bis 300 Kilometern. Bis 2020 will Volkswagen ein Serienmodell auf den Markt bringen, das auf einer vollkommen neuen Architektur basiert. Dessen Reichweite soll mehr als 500 Kilometer betragen. Genauso sieht es bei Mercedes aus. Der neue EQ – EQ steht für Electric Intelligence – soll mehr als 600 Kilometer schaffen. Die Folge wird sein, dass es auch für diese Modelle Trägersysteme und Anhängerkupplungen geben wird. Zum Thema Reichweite hat der ADAC einige Tests durchgeführt.
Der Akku-Anhänger – sinnvolle Reichweite-Verlängerung?
Die Reichweite ist derzeit ein Punkt, der noch immer viele Verbraucher davon absehen lässt, sich ein Elektroauto anzuschaffen. Wer nicht ausschließlich in der Stadt unterwegs ist oder nicht nur kurze Wege zurücklegen muss, wird es sich zweimal überlegen, bevor er in ein Elektroauto investiert. Da helfen auch die staatlichen Subventionen nicht. Aus Sachsen kommt hierzu nun eine Lösung der ganz anderen Art: der clevere Anhänger für das E-Auto. Derzeit richtet sich dieser Anhänger, der in Sachsen hergestellt wird, vor allem an Tesla-Besitzer. Prinzipiell ist diese Lösung auch für andere Modelle denkbar, wie beispielsweise den BMW i3. Es sind lediglich ein paar Anpassungen der Anhänger-Elektronik vorzunehmen, damit das System zur Batterie-Technik des E-Autos passt.
Das innovative Innenleben des Akku-Anhängers
Der Anhänger hat im Boden eine Lithium-Ionen-Batterie. Mit dieser Batterie lässt sich die Reichweite des E-Modells deutlich erweitern. Das gilt allerding nur, ohne schwere zusätzliche Lasten im Anhänger. Wer seinen Anhänger beladen möchte, verringert damit zumindest nicht die Reichweite seiner Auto-Batterie. Außerdem liegt der Schwerpunkt des Hängers sehr tief, sodass dieser sich auch bei höheren Geschwindigkeiten sicher fahren lässt. Der Anhänger verfügt über eine eigene Scheibenbremsanlage. Es kommen ausschließlich Leichtbau-Materialien zum Einsatz. Der im Anhänger befindliche Akku lässt sich einfach per Kabel an die Bordelektronik anschließen. Der Elektromotor kann die Energie direkt nutzen.
Die Reichweiten-Verlängerung im Anhänger
Eine ähnlich innovative Erfindung kommt von einem französischen Start-up. Dort haben findige Wissenschaftler einen Anhänger entwickelt, der die Reichweite des Elektroautos verlängern soll. So lassen sich Strecken von bis zu 500 Kilometern bewältigen. Der Anhänger lässt sich mieten, der Hersteller argumentiert, dass solche Strecken normalerweise nicht jeden Tag vorkommen. Das Einzige, was das Fahrzeug dazu benötigt, ist eine Anhängerkupplung. Allerdings hat diese Erfindung für alle Umweltschützer doch ein erhebliches Manko. Die Elektrizität in diesem Anhänger entsteht in einem Generator. Dieser Generator benötigt Kraftstoff, um Strom zu erzeugen. Sobald also dieser Anhänger am Auto hängt, handelt es sich nicht mehr um ein reines E-Auto, sondern um ein Hybridfahrzeug. Weitere Informationen, wie umweltfreundlich Hybridfahrzeuge tatsächlich sind, gibt es in dem verlinkten Artikel.
Wer sich sein Elektroauto vor allem gekauft hat, um keine Schadstoffe mehr in die Luft zu blasen, für den ist diese Lösung eher nicht geeignet. Er verbrennt weiterhin fossile Brennstoffe. Der sogenannte Range Extender, also Reichweiten-Verlängerer, ist vom Hersteller so konzipiert, dass er pro Jahr nur für wenige Fahrten notwendig wird. Das könnte für viele E-Auto-Besitzer dennoch eine Alternative sein, um beispielsweise eine kleine Urlaubsfahrt mit dem Elektroauto anzutreten. Am Urlaubsort lässt sich das E-Auto ohne den Anhänger und wieder schadstofffrei benutzen.
Das Ziel mit den 1 Mio. Elektroautos bis 2020 wurde aber schon seit längerem aufgegeben bzw. von Merkel glaub ich sogar persönlich bestätigt, dass dies (wie verwunderlich) nicht zu schaffen seie.