Elektrobusse könnten schon bald Berlin erobern
3 Minuten Lesezeit
Elektrisch angetriebene Fahrzeuge haben den großen Vorteil, dass sie sich leise fortbewegen und auch nicht direkt Abgase ausstoßen. In Berlin könnten schon bald elektrisch angetriebene Busse durch das Stadtzentrum fahren, die benötigten Elektrobusse werden bereits in Polen produziert.
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wollen bereits im Juni diesen Jahres den Testbetrieb mit den E-Bussen beginnen, die 6,1 Kilometer lange Teststrecke befindet sich im Westen Berlins. Einen Monat später dürfen dann auch Fahrgäste in die rein elektrisch angetriebenen Verkehrsmittel einsteigen. Der Elektrobus Solaris Urbino 12 wird in Polen produziert, vier Stück werden ab dem Sommer zwischen Zoo und Südkreuz als Linie 204 eingesetzt.
Jeder einzelne Bus ist 12 Meter lang und es ist genug Platz für 70 Fahrgäste – pro Jahr sollen die vier Busse insgesamt 200.000 Kilometer zurücklegen. Der nötige Strom wird in Lithium-Ionen Akkuzellen gespeichert, die Batterieeinheit ist unter dem Dach montiert. Die Reichweite pro Batterieladung liegt bei 150 Kilometer.
Da die meisten Kommunen auf das Geld achten müssen, sind Elektrobusse meistens eine Rechensache – denn der geplante E-Bus kostet mit 400.000 Euro etwa das doppelte von einem vergleichbaren Dieselbus.
Laut des Beratungsunternehmens PE International seien E-Busse nur zu 67 Prozent der Zeit verfügbar, denn in der übrigen Zeit werden die Stromspeicher aufgeladen bzw. die Batterie wird gewartet.*
Da die Elektrobusse Teil des „Internationalen Schaufensters Elektromobilität Berlin-Brandenburg sind, wird die Elektrifizierung vom Bund mit vier Millionen Euro gefördert. Denn neben den Elektromobilen müssen auch entsprechende Ladestation angeschafft werden, im Fall der elektrischen Buslinie betragen die Kosten etwa 300.000 Euro.
Die Stromer werden allerdings nicht wie die meisten E-Autos per Kabel, sondern per Induktion aufgeladen. Entsprechende kabellose Stromtankstellen werden unter anderem bei der Technischen Universität und am Südkreuz vor der Mobilitätsstation installiert.
Die entsprechenden Induktionsplatten werden in der Fahrbahn versteckt, der Bus stellt sich nur über die Platte und nach sechs Minuten ist die 90 kWh große Batterieeinheit voll aufgeladen.
Da auch die Klimaanlage über die Batterien versorgt wird, entfallen im Winter ca. 40 Prozent der Kapazität für die Heizung.
*(Wobei meiner Meinung nach, die Batteriewartung zeitlich kaum von Belang sein wird, schließlich gibt es feste Wartungsintervalle (und auch Verbrenner müssen regelmäßig gewartet werden (Ölwechsel, etc.). Auch gehe ich davon aus, dass die Elektrobusse, genau so, wie Elektroautos Wartungsfreundlicher sind, da diese in der Regel aus weniger beweglichen Teilen bestehen und Elektromotoren wartungsfreundlicher sind.)
Via: Berliner Zeitung
In 6 Minuten sollen 90kWh in eine Batterie gepumpt werden per Induktion? So etwas geht?
Hallo,
ja, laut mehrerer Presseartikel beträgt die Ladezeit 4 – 6 Minuten.
Eigentlich sollten alle Elektroautos auch so aufgeladen werden.
Ich persönlich vermute aber, dass diese Schnellladung zu Lasten der Akkuzellen geht.
Viele Grüße,
Kai
Der Artikel hört sich interessant an und ich finde die Idee Busse elektrisch zu betreiben super.
Aber 90kWh in 6 Minuten voll laden, stelle ich mir schwer vor.
Tesla schafft an ihren stärksten Superchargern 120kwh, somit würde die Busbatterie hier schon 45Min brauchen (per Kabel)
Da bei Induktion keine 100% ankommen, bräuchte man für 6 Minuten grob geschätzt über 900kWh Output.
Falls das stimmt, möchte ich gerne jedes E-Auto so geladen bekommen:
z.B. Tesla S 85P in unter 6 Min.
Renault Zoe in unter 1,5 Min 🙂
das geht ja ab!
Da brauch ich keine Ladestation mehr zu Hause, da reichen die 3 Minuten an den Ampeln, die man bisher unnötig herumsteht.
Habe gerade noch auf dieser Seite (http://www.tu-berlin.de/?id=151290) gelesen, dass bis zu 200kWh Output geliefert werden.
Das würde heißen ca. 30 Min bis voll, was schon realistischer erscheint 🙂
Vielleicht handelt es sich um die Zeit, die benötigt wird, die Akkus nach einer Richtung nachzufüllen. Pro Faht werden die Akkus nicht vollständig entladen (ich glaube gelesen zu haben, dass die Busse notfalls die Streke drei Mal fahren können, ohne aufgeladen zu werden). Nach den 6,1 km brauchen sie dann nur 6 Minuten Auflaudezeit. Vermute ich zumindest!
Ich denke auch, die Akkuzellen sind schneller hinüber, was die Sache im PKW zu teuer machen würde.