Umstieg auf ein Elektroauto

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Bis 2020 sollen nach dem Willen der aktuellen Bundesregierung auf deutschen Straßen mindestens eine Million Elektroautos fahren. Ein ambitioniertes Ziel, das seit etwa drei Jahren auch mit zusätzlichen Geldern zur Weiterentwicklung der Branche gefördert wird. Für Autofahrer stellt sich bei allem Umweltbewusstsein trotzdem erst einmal die Frage: Lohnt sich der Umstieg für mich?

Fotolia_39130945 Bildquelle stockWERK - Fotolia.com

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Elektroauto oder Hybride?

Reine Elektroautos fahren mit Strom, welcher in einem Energiespeicher (meistens handelt es sich um Lithium-Ionen-Batterien). Und die sind eine der größten Schwachstellen des gesamten Konzepts.
Derzeit erhältliche Batterien sind nicht nur sehr schwer und teuer – ihre Kapazität schwankt auch mit Witterungseinflüssen wie Wärme und Kälte und ist nicht vergleichbar mit der Reichweite eines Benziners oder Diesels. Mit anderen Worten: Wer im Umkreis von 50-200 Kilometern (in Ausnahmefällen auch weiter) von seinem Stand- oder Wohnort einen fahrbaren Untersatz braucht, ist aus rein praktischer Sicht mit einem Elektroauto gut bedient – über diese Reichweite verfügen die meisten aktuell erhältlichen Modelle.

Stromer eignen sich nicht nur für den Stadtverkehr denn dank der immer besser werdenden Akkuzellen und den immer mehr verfügbaren Ladestationen, kann man sogar quer durch die EU mit einem Elektromobil fahren.
E-Autos, die möglichst gleichmäßig und vorausschauend bewegt und so selten wie möglich abgebremst und wieder beschleunigt werden, verfügen über die größte Reichweite. Das Fahrverhalten des Fahrers ist also mit ausschlaggebend für die Reichweite des Fahrzeugs und entscheidet mit darüber, ob ein Elektroauto im individuellen Fall die richtige Wahl ist.

Relativ hohe Anschaffungskosten vs. geringe laufende Kosten

Im Vergleich zu Diesel oder Benziner sind Elektroautos relativ teuer in der Anschaffung. Zumindest auf den ersten Blick – natürlich ist es möglich, seinen alten Gebrauchtwagen online bei großen Portalen wie jetztautoverkaufen.de bewerten zu lassen und in Zahlung zu geben. Auf diese Weise trägt der Gebrauchte zur Finanzierung des Neuwagens bei, die Anschaffungskosten sinken. Schon beim Thema Kfz-Steuer punkten die Stromer auf voller Breite: Wer bis zum 31. Dezember 2015 ein Elektroauto (oder ein anderes Elektro-Fahrzeug, etwa ein Leichtfahrzeug) erstmals zulässt, wird zehn Jahre lang von der Kfz-Steuer befreit.
Erfolgt die Zulassung bis Ende 2020, gilt die Steuerbefreiung zumindest noch 5 Jahre. Darüber hinaus hat die Bundesregierung 2013 alle Leasingnehmer, die ein Elektroauto als Dienstwagen fahren, steuerlich besser gestellt. Sie können das teure Batteriesystem pauschal vom Listenpreis abziehen. Das verringert den zu versteuernden Privatanteil und damit die fällige Steuerlast.
Während die steuerliche Entlastung für Besitzer eines Elektroautos Realität ist, tun sich einige Versicherungen mit der Einstufung der Stromer in die Kfz-Versicherung noch ein wenig schwer – es liegen einfach nicht ausreichend Erfahrungswerte mit den neuen Autos vor. Branchenverbände weisen jedoch darauf hin, dass Elektroautos tendenziell mit relativ geringen Versicherungsbeiträgen zu rechnen haben – ein weiterer Vorteil gegenüber Diesel und Benziner. Da eine vollständige Betankung eines Elektroautos mit bis zu 8-10 Stunden zwar recht lange dauert, aber mit rund 1,50 Euro auf 100 km sehr günstig ist und Elektroautos als sehr wartungsarm gelten, sind die laufenden Kosten mehr als überschaubar und sprechen für die Anschaffung eines Stromers.

Vor- und Nachteile beim Umstieg

Auch wenn Elektroautos auf den ersten Blick eine teure und damit gut zu überdenkende Anschaffung sind – ihre Vorteile wiegen mögliche Nachteile in der Summe mindestens auf. Die wichtigsten Vor- und Nachteile hier noch einmal im Überblick:

Vorteile:

  • klimafreundlich (bei Ökostrom-Betrieb)
  • unabhängig von fossilen Brennstoffen
  • reduzieren Umwelt- und Lärmbelastung
  • steuerliche Förderung bei Anschaffung
  • niedrige Unterhalts- und Wartungskosten
  • hoher Wirkungsgrad

Nachteile:

  • (noch) hoher Anschaffungspreis
  • geringe Lebensdauer und Reichweite der Batterien
  • lange Ladezeit der Batterie
  • unzureichend ausgebautes E-Tankstellennetz außerhalb der Ballungszentren

 

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