Gastartikel: Erster (harmloser) Ausfall unseres Elektroauto Ford Focus Electric
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[Dieser Gastartikel stammt von unserem Leser James, der Artikel wurde im Rahmen unserer Aktion „Neue Aktion: Schreib einen Gastartikel und nimm an der Verlosung teil“ eingereicht.]
Heute in der Früh hat das Elektroauto Ford Focus Electric den Schlüssel nicht mehr erkannt. Man konnte nicht starten und auch sonst war alles „tot“.
Wenn man das Ladekabel ansteckte wurde nicht geladen. Es leuchtete auch die Ladelampe am Kontrollkasten des Ladekabels nicht auf. Im Display des Autos war sowieso nichts zu sehen.
Sonderbar: Gestern Abend waren noch 90 km Reichweite möglich. Es kann sein, dass ich den Wagen nicht ausgeschaltet habe. Aber von den Scheinwerfern, Innenbeleuchtung und CD-Radio kann doch die Batterie nicht über Nacht leer werden ? Ich war verwundert.
Oder ist es doch ein Elektronikdefekt ?
Im Going Electric Forum bekam ich in kürzester Zeit den Hinweis, dass es auch eine kleine Batterie mit 12 Volt gibt. So wie in einem Benzin/Dieselauto. Diese dürfte sich entleert haben.
Gleichzeitig haben wir den ÖAMTC gerufen. Er hat sofort die Batterieladung gemessen. Ja, sie war leer. Kurzes Schnellladen für 10 Minuten, dann konnte das Auto wieder gestartet werden !
Über Nacht habe ich die Batterie wieder komplett voll geladen.
Was lernt man daraus ? Bei Keyless Go immer den Schlüssel mitnehmen und vorher alles abschalten.
Ich habe die Scheinwerfer, das Innenlicht und das Radio nicht ausgeschaltet und den Schlüssel im Auto liegen lassen. Ein Fehler der zum Glück in der eigenen Garage passiert ist.
Ja, ein Elektroauto braucht auch eine Starterbatterie. Die große Batterie ist entkoppelt. Nur wenn man fährt, wird die Starterbatterie geladen. Nur beim Einschalten des Autos (Auto steht) wird sie anscheinend nicht geladen, da sie sich ja sonst bei meinem Missgeschick nicht entladen hätte können.
Wer ist denn so blöd und lässt die Scheinwerfer, das Innenlicht und das Radio eingeschaltet und legt dann auch noch den Schlüssel ins Auto um anschliessend ins Bett zu gehen?
Ist das Auto wirklich so schrecklich das Sie es umbedingt los werden wollen?
Ja, die Frage stelle ich mir auch, vor allem den Schlüssel im Auto liegen lassen ist mehr als grob fahrlässig, nicht?
Für mich ist es allerdings auch ein Designfehler, wenn sich die Starterbatterie nicht über den Ladeanschluss mitladen lässt. Am Ende hängt dafür noch eine klassische Lichtmaschine am Elektromotor?
Das dürfte beim ZOE besser gelöst sein. Wenn man den Schlüssel drinnen liegen lässt und die „Zündung“ noch aktiv ist, schaltet sich alle Lichter und die Displays nach ca. 5 Minuten aus.
Aufladen kann man auch nur, wenn das System ausgeschaltet ist.
Erstens ist Ihm das in der GARAGE passiert, und dadurch das das Fahrzeug leise ist kann sowas mal passieren, besonders bei Kayless (wie ich noch eine Garage hatte war der Schlüssel auch immer im Zündschloss) normal wird aber sobald der Traktionsakku aktiviert ist die 12V Bordbatterie geladen daher kann ich mir das nicht vorstellen, beim Laden des Akkus sollte normal die 12V Bordbatterie auch geladen werden, das problem z.b bei meinem i-MiEV sobald die Ladung abgeschlossen ist lädt auch die 12V nicht mehr, und sollte man die Zündung vergessen haben kann es schnell passieren das die Bordspannung das Zeitliche segnet
Schon seltsam was „heutzutage“ so alles zusammengeforscht und entwickelt wird … und dennoch nur HALBGARES ZEUG dabei rauskommt …
Selbst die ollen „ELECTRIQUES“ aus dem 90ern versorgen die 12V Batt. auch
im „stehenden/ausgeschalteten“ Zustand mit Saft ueber den DC-DC …
Mein 18 Jahre alter RENAULT ELECTRIQUE prueft ca. alle 40 Min. die Boardelektronik (laedt ggf. die 12V-Batt. nach oder schaltet Verbraucher
ab wenn sich der Traktionsakku geleert hat…)
Mir ist einfach ein Denkfehler passiert. (Da ich nur an die große Batterie dachte) Den Beitrag habe ich nur gepostet um andere User zu informieren. Ob die Starterbatterie beim Laden der großen Batterie mitgeladen wird, weiß ich nicht. Da ja noch 90 km Reichweite da waren, habe ich die Hauptbatterie nicht an das Netz angeschlossen.
Hallo James,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Focus Electric. Du bist die erste Privatperson die ich kenne, die einen Focus Electric fährt. Ich gehe mal davon aus, das du in Österreich lebst „Gleichzeitig haben wir den ÖAMTC gerufen“.
Von mir eine Anmerkung zur Technik. Die 12V Batterie wird über einen DC/DC Wandler aus der HV (Hoch Volt) Batterie versorgt, aber nur, wenn das HV System aktiv ist. Das ist nur der Fall, wenn das kleine grüne Fahrzeug mit dem Doppelpfeil im Display leuchtet. Nur dann wird über Schütze (große Relais) das HV System zugeschaltet, „Zündung An“ alleine genügt nicht. Um die Schütze in der HV Batterie zu aktivieren, wird zwingen die 12V Batterie benötigt. Und wie du schon erlebt hast, wenn diese entladen ist, kann das Fahrzeug nicht gestartet werden, auch wenn die HV Batterie voll geladen ist. Das ist auch richtig so, da das ganze HV Sicherheitssystem über die 12V Batterie gespeist wird. Auch während des Ladens, im Gegensatz zu den Fahrzeugen in USA, darf das Fahrzeug nicht fahrbereit sein. Steht so in der ECE R100 und ist nicht zu diskutieren, das ist für den Fahrzeughersteller verbindlich.
Während des Ladens der HV Batterie wird das 12V Bordnetz mit 5A unterstützt. Leider ist das nicht besonders viel, da auch während des Ladens ein Teil der 12V Systems aktiv ist und ein Großteil der 5A schon verbraucht. Einfacherer ist, wenn man das Fahrzeug mit einer leeren 12V Batterie fremdgestartet (Starthilfe) hat, das Fahrzeug mit angezogener Handbremse und Automatik in P mit getretener Bremse startet. Dann geht das kleine grüne Fahrzeug mit dem Doppelpfeil im Display an, und das HV System ist aktiv. Der DC/DC Wandler lädt dann die 12V Batterie. Der DC/DC Wandler kann bis zu 50A. Die Ladesteuerung lädt dann die 12V Batterie mit maximaler Geschwindigkeit. Nach ca. 1 Stunde sollte die 12V Batterie wieder voll sein.
Ich wünsche dir noch viel Spaß im dem Focus Electric. Hast du die 10.000Km schon gekanckt?
Gruß Wolfgang