Gastartikel: Wie man Elektroautos besser bauen könnte bzw. welche Rahmenbedingungen sofort geändert werden sollten

3 Minuten Lesezeit

[Dieser Gastartikel stammt von unserem Leser James, der Artikel wurde Rahmen unserer Aktion „Neue Aktion: Schreib einen Gastartikel und nimm an der Verlosung teil“ eingereicht.]

Nachdem ich schon mit einigen Elektroautos gefahren bin, habe ich mir immer gedacht was man besser machen könnte.

Fotolia_39130945 Bildquelle stockWERK - Fotolia.com

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Diese Punkte möchte ich hiermit zusammenfassen:

  1. Persönlich bin ich ein Fan von Hinterradantrieb. Gerade beim Drehmomentstarken E-Antrieb ist der Frontantrieb nicht so ideal.
    Derzeit gibt es leider nur 2 Serienmäßige E-Autos mit Hinterradantrieb:  Den BMW I3 und den Tesla Model S.
    Das erste Allrad-E-Auto wird der Tesla Model X Ende 2014 sein.  (2015 kommt dann auch der Model S mit Allradantrieb)
    Der Allradantrieb ist bei E-Autos fast sinnvoller, als bei Benzin- oder Dieselfahrzeugen. (Der Mehrverbrauch hält sich nämlich in engen Grenzen.)
  2. Es gibt immer wieder Menschen, die es störend empfinden wenn das E-Auto so leise ist und ohne Motorengeräusch. Gerade habe ich einen Mann getroffen, der sagte, dass seine Frau nicht in seinen Citröen mit E-Antrieb einsteigt, da dieses Auto nicht „Brumm, brumm“ macht.
    Es sollte ja nicht schwer sein einen Soundgenerator einzubauen bzw. als Extra anzubieten. Gleiches gilt für den Außenbereich, da viele Fußgänger sich noch nicht an E-Autos gewöhnt haben.
  3. Die Batterien sollten flach im Boden eingebaut werden, damit der Kofferraum schön groß bleibt und der Schwerpunkt niedrig ist.
  4. Mir ist auch nicht klar wieso es nur bei Tesla verschieden große Akku-Pakete gibt. Das gehört sofort geändert. Auch die Leasingoption für die Batterien sollte bei jedem E-Auto angeboten werden. Die Kosten werden verlagert und sind dann immer noch niedriger als die monatlichen Kosten für Benzin/Diesel.
  5. Im Stadtbereich sollten E-Autos mehr unterstützt werden. Kostenloses bzw. günstigeres Parken, freie Fahrt auf den Bus- und Taxispuren. Gerade in der Stadt können E-Autos viele Vorteile extrem ausspielen. (Keine Abgabe, leise, große Reichweite, angenehmer zu fahren, weil viel stop and go Verkehr, viele Ladestationen)
  6. Einige E-Autos haben sonderbarerweise einen größeren Wendekreis als die Benzin/Dieselvariante. Das gehört sofort geändert. Es ist mir persönlich auch unverständlich.
  7. Design:  Dieses muss entweder der Benzin/Dieselvariante entsprechen oder modern sein. Einige Designs sind wirklich verunglückt. Für mich war es sehr schwierig mich für den Ford Focus Electric zu entscheiden, aber ich wollte ein E-Auto welches unter 40.000,– kostet und mir wenigstens halbwegs gefällt. Obwohl ich BMW-Fan bin, habe ich mich gegen den BMW I3 (wegen des Designs) entschieden. (Der BMW Active E wäre interessant gewesen, jedoch nicht zu kaufen; der I8 ist leider zu teuer.)

Alle diese Punkte würden den Verkauf von E-Autos sofort ankurbeln und deren Nutzer noch glücklicher machen als sie es schon jetzt sind und man könnte andere Autofahrer überzeugen wie leicht ein Umstieg ist.

8 comments on “Gastartikel: Wie man Elektroautos besser bauen könnte bzw. welche Rahmenbedingungen sofort geändert werden sollten”
  1. Haytree says:
    30. März 2014 at 23:29

    Hallo James, der Grund für die geringen Verkaufszahlen der E-PKW ist die wenig entwickelte Fähigkeit von uns Menschen, uns Systemwechsel für unser Leben vorstellen zu können. Das nennt man Konservativismus, behütet uns davor, ständig alles stehen und liegen zu lassen, nur weil es schon wieder was Neues gibt. An sich also ok. Nur dumm, dass wir dabei das sinnvolle Neue nicht vom Mumpitz unterscheiden. Selbst wenn alle rationalen Argumente eine klare Sprache für das Neue sprechen, suchen wir geradezu verbissen nach Gründen, uns nicht ernsthaft damit beschäftigen zu müssen – im Falle der E-PKW sind dies geringe Reichweite, fehlende Ladestationen, anderes Design. Ich fahre nun seit ein paar Wochen den i3 und alle diese Argumente gegen einen E-PKW haben sich in Wohlgefallen aufgelöst, sie spielen in der Praxis tatsächlich keine Rolle. Stattdessen kommen mir nun alle rußenden und lärmenden Blechkisten wie Dinos vor. So schnell ändert sich die Perspektive. Auch Telefone ohne Tasten waren 90% der Leute zunächst suspekt.

  2. Elektroautor says:
    31. März 2014 at 00:56

    Entschuldigt bitte, aber den Vorschlag Nr. 2, dass das Auto drinnen „Brumm, Brumm“ macht, finde ich ziemlich dumm, dumm. 😉

    Die Soundgeneratoren für künstliche Außengeräusche polarisieren bereits bei vielen und das futuristische aber dennoch dezente Pfeifen des Elektromotors klingt eigentlich ziemlich cool.

    Aber wahrscheinlich gibt es auch noch Leute, die es gut fänden, wenn Elektroautos einen Auspuff bekämen, wo künstlicher Rauch herauskommt.

    Bitte, bitte einfach anfangen etwas umzudenken und die Vergangenheit ruhen lassen und nicht mit in die Zukunft nehmen.

    Gruß,
    Elektroautor.com

  3. Sandy says:
    31. März 2014 at 04:53

    Eine kleine Anmerkung hätte ich auch noch:
    Smart-ED und Imiev (&Co) haben ebenfalls Heckantrieb. Der Frontantrieb sollte bei Benzinern ja mal eine kompakte Bauweise ermöglichen (der alte Mini z.B.). Bei Elektroautos ist er mehr ein Hinweis auf die Verwandtschaft zu einem Benziner, von den Abmessungen her passt der Motor gut an die Hinterachse.

    Gruß,
    Sandy

  4. Gert B. Büttgenbach says:
    31. März 2014 at 09:57

    Zum Thema Batterie noch ein Punkt: Nicht nur sollten Batterien unterschiedlicher Größe angeboten werden, um die Reichweite an die aktuellen Kundenbedürfnisse anpassen zu können, sondern sie sollten auch jederzeit (rück-) tauschbar sein. Das sollte technisch beim Händler eine Sache von einer Stunde sein und vertraglich mit einem kurzen Anruf geregelt sein. Dann, und nur dann, ist das E-Auto zukunftsfähig: Beim Wechsel des Wohnortes Batteriekapazität aufstocken bzw. einschränken oder bei signifikanter Verbesserung in der Kapazität gegen eine Neue austauschen. Alles natürlich nicht kostenlos, aber eben möglich. Damit fällt es dann auch nicht mehr so schwer, heute EUR 40.000 zu investieren, denn man darf hoffen, das Fahrzeug über ein Jahrzehnt nutzen zu können und nimmt am Fortschritt teil.
    Der erste Hersteller, der derartige Flexibilität im Batterie-Handling und im Vertragswesen anbietet, rollt den Markt für E-Mobile im Sturm auf.

  5. e-motion says:
    31. März 2014 at 12:53

    In der Stadt braucht es E-Tankstellen nur für City-Touristen. Es würde reichen, sie in Parkhäusern zu installieren. E-Fahrer, die zu Einkaufstouren in die City fahren, kommen mit ausreichenen Ladekapazitäten an, denn sie laden zu Hause oder am Arbeitsplatz. Durchreisende tanken unterwegs an den Fernstraßen.
    Für Stadtbewohner mit eigenem Auto bietet sich vielleicht ein weiteres Modell an. Meldet ein Besitzer den Kauf eines E-Autos bei der örtlichen Behörde an, wird in seiner unmittelbaren Nähe eine öffentliche Ladesäule installiert. Auf diese Weise entsteht von selber ein Netz von Ladestationen, die dort montiert werden, wo sie auch genutzt werden.
    Dass es in den Niederlanden so geschieht, berichtete mir ein niederländischer Model S Fahrer, den ich am Tesla Supercharger in Wilnsdorf traf. Er habe seit Dezember 2013 sein Model S und hätte noch nie an einer „privaten Ladestation“ tanken musste. Auf diese Weise entstehen auch viele Ladestationen in Vororten, quasi eine Infrastruktur mit einer auch einigermaßen zukunftsfähigen Ausrichtung.
    Ich sehe kein vernünftiges Motiv, Autos, auch keine elektrisch angetriebenen, in die Stadtzentren zu locken.
    E-Tankstellen sollten vielmehr dort gefördert werden, wo die Fahrzeuge wirklich längere Zeit parken. Also Stationen zu Hause oder am Arbeitsplatz. Für Fernreisen sollten Schnelladestationen errichtet werden, wie es Tesla bereits in Angriff genommen hat. Außerdem hat z.B. IKEA gerade angekündigt, seine Parkflächen mit Ladesäulen zu versehen. Nett zum Zwischenladen ohne zusätzlichen Belastung oder Einschränkungen des öffentlichen Verkehrsraums.
    Zu den Privilegien wie freies Parken oder erlaubte Busspurbenutzung: Das norwegische Förderungsmodell ist ja so angelegt. Es ist m.E. aber kurzsichtig erdacht, wenn nicht gar ganz zum Scheitern verurteilt. Es kommt 2017 ja schon wieder auf den Prüfstand. Irgendwann sind die Busspuren halt auch verstopft (zum Nachteil der öffentlichen Verkehrsmittel) und die für E-Autos reservierten Parkplätze verärgern andere Autofahrer, und auch diese Parkflächen werden mal rar.
    Der aktuelle Boom bei den E-Autos in Norwegen ist ja auch weniger dem freien Parken oder der Erlaubnis, Busspuren zu benutzen zuzurechnen, sondern vielmehr den überdimensionalen Steuer- und Zollerleichterungen beim Erwerb eines Elektroautos.

  6. James says:
    31. März 2014 at 13:26

    Die Sache mit den Busspuren ist natürlich nur für einige Jahre machbar. Als Sonderbonus für die Early Adopters !

  7. Martin says:
    31. März 2014 at 21:30

    Hinterradantrieb: Ja
    Soundgenerator: BITTE NICHT!
    Batterie: noch besser unter den Vordersitzen.
    Design: das ist wohl immer Geschmackssache. Leider traut sich noch keiner drüber, ein Design mit einem Top-cw-wert (unter 0.15) auf den Markt zu bringen. Gerade das wäre aber dringend nötig.

  8. Ulrich Wachtel says:
    25. Juni 2014 at 12:21

    Ich schlage vor, dass man den EV1 nachbaut. Zum Beispiel bei Opel! Die haben bei GM ja noch alle Blaupausen.

    Der hatte fast 300 km Reichweite in der 99er Version und einen cW- Wert von 0,2. Dazu Reifen mit geringem Rollwiderstand und eine Wärmepumpe für Heizung und Klima.

    Ein ähnliches Konzept findet man beim Renault Zoe wieder. Nur der cW- Wert ist 0,29 noch etwas zu hoch. Reichweite dort derzeit 150 km, aber 300 km mit der 2. Generation geplant. Zudem ist die rede davon, dass man seinen geleasten Akku upgraden kann…

    Dazu noch ein Universal- Charger, der Laden von der 10 A Steckdose zu Hause bis zu 43 kw am Schnellader über Mennekes erlaubt.

    Und der Preis ca. 21.000 Euro. Das geht doch in die richtige Richtung.

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