Technologieträger BMW i8: Wegbereiter des Hybrid-Antriebs
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(02.09.2013)
Noch halten sich Autokäufer bei Elektro- und Hybridfahrzeugen zurück. Dabei unterstreicht der BMW i8 deutlich, dass Hybrid-Autos schon heute eine Menge zu bieten haben. Außerdem werden die neuen Technologien im Laufe der Zeit günstiger und können somit Einzug in andere Fahrzeugsegmente halten.
In den vergangenen Jahren haben die Automobilkonzerne viel in die Entwicklung von Hybrid- und Elektroautos investiert. Mittlerweile sind die Ergebnisse dieser Investitionen sichtbar: Autokäufer können auf eine immer noch kleine aber dennoch solide Auswahl an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben blicken.
Allerdings ist die Zurückhaltung groß, nur wenige Privatpersonen können sich zum Erwerb solcher Pkws durchringen. Die Gründe sind vielseitig, wobei die hohen Preise jedoch die größte Hürde darstellen. Des Weiteren äußern etliche Kraftfahrer ihre Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Technik sowie der Reichweite der Fahrzeuge.
Schlussendlich ist es jedoch nur eine Frage der Zeit, bis sich Elektro- und Hybrid-Antrieb weitläufig durchsetzen. Immerhin steht jetzt schon fest, dass die Technik der Antriebe, hingegen zahlreicher Bedenken, als äußerst zuverlässig gilt. Außerdem muss den Fahrzeugen nicht zwangsläufig ein Öko-Image anhaften. Der BMW i8, über den der Münchner Autohersteller vor wenigen Tagen ausführlich informiert hat, unterstreicht dies eindeutig. Auf dem Testgelände im französischen Miramas, gewährte der Autobauer Journalisten erste Blicke auf das noch getarnte Fahrzeug, welche sich durchweg beeindruckt zeigten.
BMW i8 im Detail
Der BMW i8 ist ein Hybrid-Fahrzeug, das technologisch gesehen vollkommen neue Maßstäbe setzt. Grund ist unter anderem die leistungsstarke Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor. Immerhin kann der Elektromotor eine Leistung von bis zu 131 PS entwickeln –in Verbindung mit dem Verbrennungsaggregat beläuft sich die Gesamtleistung sogar auf bis zu 362 PS.
So viel Leistung macht sich beim Beschleunigen deutlich bemerkbar: Das Modell meistert den Sprint von 0 auf 100 km/h in 4,5 Sekunden, womit der BMW i8 klar als Sportwagen einzustufen ist. Mit den Normen von Sportfahrzeugen wird beim Kraftstoffverbrauch jedoch gebrochen. Unter optimalen Bedingungen lässt sich der 2+2 Sitzer nämlich mit einem Verbrauch von lediglich 2,5 Litern fahren.
Ein solch niedriger Verbrauch setzt voraus, dass die ersten ungefähr 35 Kilometer rein elektrisch zurückgelegt werden – diese Distanz gestattet der Akku des Plug-in-Hybrids. Anschließend wird der Pkw vom Drei-Zylinder-Aggregat angetrieben, welches zugleich immer noch gezielte Unterstützung vom Elektromotor erhält. Auf den ersten Blick mag diese Kalkulation nach einer Milchmädchenrechnung klingen. Fakt ist allerdings, dass die Mehrheit der privat gefahrenen Strecken noch nicht einmal 35 Kilometer beträgt.
Bei den Abgaswerten punktet der BMW i8 ebenfalls. Sofern der Elektromotor ordentlich arbeiten kann, ist ein CO2-Ausstoß von 59 Gramm je Kilometer erzielbar, was einen hervorragenden Wert verkörpert. Selbst die sparsamsten Kleinwagen schneiden nicht besser ab.
Hybrid-Sportwagen als Wegbereiter der alternativen Antriebe
Keine Frage: Der BMW i8 ist ein kostspieliges Auto, weil davon auszugehen ist, dass er bei seinem Marktstart im nächsten Jahr rund 130.000 Euro kosten wird. Somit ist er in erster Linie als ein Spielzeug für vermögende Autofahrer zu betrachten, die sich den Hybrid-Sportler voraussichtlich als Zweit- oder Drittwagen anschaffen.
Dennoch sollte das Fahrzeug aufgrund dieser Einstufung nicht kritisch betrachtet werden. Angesichts der gebotenen Leistung und der technischen Besonderheiten ist der Preis mehr als gerechtfertigt. Andere Sportwagen liegen im ähnlichen Preissegment und haben technologisch gesehen bei weitem nicht so viel zu bieten.
Zumal sich BMW sowie andere Autohersteller keinesfalls nur auf die Oberklasse beschränken möchten. In diesem Preissegment gestaltet es sich lediglich am leichtesten, neue Technologien einigermaßen kostendeckend zu entwickeln und dann in die Serienfertigung zu integrieren. Schlussendlich ist es dann nur eine Frage der Zeit, bis diese Technologien preiswerter werden und somit auch in anderen Fahrzeugklassen genutzt werden können. Im Übrigen arbeitet BMW bereits fleißig hieran: Der knapp vier Meter lange BMW i3 ist ebenso ein technisches Meisterwerk und soll zu einem Drittel des Preises seines großen Bruders verkauft werden. Für den angepeilten Zweck ist der i3 mit 170 PS sportlich motorisiert und beschleunigt in 7,2 Sekunden auf Tempo 100.
Andere Hersteller werden diesem Konzept sicherlich folgen. Eines der besten Beispiele ist die Serienfertigung von Karosserieteilen aus Carbon-Verbundstoffen: An BMW’s Lieferant SGL Carbon hat sich mittlerweile auch Volkswagen beteiligt. Hieran wird deutlich, dass auch andere Autohersteller weder Kosten noch Mühen scheuen, um den technologischen Fortschritt spürbar voranzutreiben.