Ist der Chevrolet Volt ein Elektro- oder ein Hybridauto?
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Der Chevrolet Volt von General Motors hatte vor kurzem seine Premiere in den USA, dabei wurden neue technische Details bekannt, welche dazu führten, das Kritiker der Meinung sind, dass das Prestige-Objekt von GM gar kein richtiges Elektroauto sei.
Der Chevrolet Volt verinnerlicht ein revolutionär einfaches Konzept, welches ihn zum einzigen langstreckentauglichen Elektroauto auf dem Markt machen. Denn der Volt hat einen kleinen Verbrennungsmotor als Generator an Bord, der während der Fahrt die Akku wieder aufladen kann – so ein Gerät wird Range Extender ( zu Deutsch: Reichweitenverlängerer) genannt. Durch den Einsatz der Reichweitenverlängerung soll der Volt 580 Kilometer Fahrt am Stück fahren können, bis zu 80 Kilometer davon rein elektrisch – also ohne Einsatz des Range Extenders. Die meisten normalen Elektroautos müssen bereits nach einer Strecke von ca. 150 Kilometern für 2 bis 8 Stunden an eine Ladestation oder normale Steckdose.
Der Streit ist nun entbrannt, weil es bisher von GM hieß, das ausschließlich der Elektromotor die Räder der Limousine antreibt, der ebenfalls an Bord vorhandene Verbrennungsmotor fülle lediglich den Akku auf. Der Autokonzern hat seine Aussage nun kurz vor der Markteinführung etwas eingeschränkt, bei hohem Tempo und niedrigem Batteriefüllstand treibt tatsächlich der Verbrennungsmotor als Unterstützung des E-Motors die Räder an. Diese Tatsache führe laut der Kritiker aber dazu, dass es sich nicht um ein reines Elektroauto, sondern eher um ein Hybridauto handeln würde.
Der Autobauer GM ist weiterhin der Meinung, der Volt hätte einen Sonderstatus auf Grund seiner langen Reichweite von 580 Kilometern und es würde sich weiterhin um ein Elektroauto handeln, denn ohne den Elektromotor könne das Fahrzeug nicht fahren. Die genauen technischen Details wurden erst jetzt bekannt, da bisher noch nicht alle beantragten Patente, welche mit dem Chevrolet Volt in Verbindung stehen noch nicht bestätigt wurden. Laut Angaben von GM fährt der Volt auch bei hohen Geschwindigkeit rein elektrisch, das Zuschalten des Verbrennungsmotors würde immer eine Ausnahme bleiben.
Trotz des Streits bleibt der Volt ein sehr sparsames und innovatives Auto. Der bordeigene Verbrennungsmotor (1,4-Liter-Ottomotor) unterstützt den Elektromotor bei höheren Geschwindigkeiten, so dass dieser weniger Strom benötigt. Der Range Extender (also der Verbrennungsmotor) ist zu diesem Zweck an einen Generator gekoppelt, der wiederum über ein Planetengetriebe mit den Rädern verbunden ist. Dieses Getriebe mixt quasi die Antriebskräfte von E-Motor und Benziner. Rund 10 bis 15 Prozent Ersparnis gegenüber einem reinen Elektroantrieb nennt der Hersteller als Resultat dieses indirekt elektro-mechanischen Antriebs.
Die Versionen des Volt und Ampera welche in Europa vertrieben werden, sollen auf den ersten 100 Kilometern lediglich 1,6 Liter Kraftstoff benötigen. Danach steigt der Verbrauch ohne eine zwischenzeitliche Akkuladung auf 4,8 Liter. In den USA muss man 41.000 Dollar für den Volt bezahlen, dies sind umgerechnet ca. 30.000 Euro. Ein staatlicher Zuschuss von bis zu 7.500 Dollar soll das Auto in den USA wettbewerbsfähig machen. Der Preis für Deutschland steht noch nicht fest.
Für mich klingt der Chevrolet eher nach einem Hybridauto, denn zum Beispiel das Hybridauto von Toyota (Auris Hybrid) schaltet ab 50 km/h den Verbrennungsmotor hinzu und der Elektromotor unterstützt bei (starken) Beschleunigungen den Verbrennungsmotor – dies ist dann die sogenannte Systemleistung. Ich bin daher mal auf weitere technische Details gespannt, aber eigentlich ist es bei den Werten des Chevrolet fast egal, ob es nun ein reines Elektroauto oder doch schon ein Hybridauto ist.
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