Elektroautos haben eine höhere Reichweite als die meisten Menschen ahnen
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(20.07.2021) Elektroautos verfügen über eine immer größere Reichweite und vielen Menschen ist nicht bekannt, dass sich die Reichweite ständig erhöht.
Die Reichweite von Elektroautos hat in den letzten 10 Jahren stark zugenommen, zum Vergleich:
Das Elektroauto Mitsubishi i-MiEV kam im Jahr 2010 auf den Markt, der Preis lag damals bei 34.990 Euro, die 16,5 kWh große Batterieeinheit ermöglicht eine Reichweite von 150 Kilometer.
Das Elektroauto VW ID.3 kam im Jahr 2020 auf den Markt und die 58 kWh große Batterie ermöglicht eine Reichweite von 420 Kilometer (der Kaufpreis beträgt 31.960€, die Kaufprämie wurde hier noch nicht berücksichtigt).
Man sieht also sehr deutlich, dass man für einen ähnlichen Preis bis zu drei mal weiter fahren kann. Dies liegt vor allem an den verbesserten Produktionsverfahren von Lithium-Ionen Akkuzellen und der Batterieeinheiten als solches. Gleichzeitig werden immer mehr Batteriefabriken errichtet, wodurch die Konkurrenz für teilweise günstigere Preise durch den Wettbewerb sorgen kann.
Knapp ein Drittel der Bevölkerung weiß, dass die Reichweite von Elektroautos gestiegen ist
Bei einer Befragung durch die acatech wurde bekannt, dass lediglich ein Drittel der Bevölkerung weiß, dass die Reichweite neuer Elektroautos deutlich höher ist als noch vor zwei Jahren ist. Gleichzeitig gehen ebenfalls ein Drittel der Befragten davon aus, dass sich in Bezug auf die Reichweite nicht viel getan hat.
37 Prozent der Befragten trauen sich bei dieser Frage kein Urteil zu. Überdurchschnittlich sind die höheren sozialen Schichten und vor allem das weite Potential von Elektromobilen überzeugt, dass es bei der Reichweite deutliche Fortschritte gegeben hat. Dies ist 39 Prozent in den höheren sozialen Schichten bewusst und 48 Prozent derjenigen, für die die Anschaffung eines Elektromobils in den nächsten Jahren in Betracht kommt.
Thomas Weber (Vizepräsident acatech) sagt:
Bei der Entwicklung umweltfreundlicher Fahrzeuge sind wir technologisch viel weiter als es vielen Menschen bewusst ist. E-Autos gelten noch immer als Kurzstreckenfahrzeuge, was der Realität aufgrund größerer und leistungsfähiger Batterien längst nicht mehr entspricht. Die Ladeinfrastruktur wächst in Deutschland im privaten, öffentlichen und gewerblichen Bereich, wird aber von vielen als unzureichend bewertet. Eine wichtige Aufgabe der kommenden Jahre wird sein, die Lücke zwischen technologischem Fortschritt in der Mobilität und Akzeptanz in der Bevölkerung zu schließen. Das bedarf einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller Beteiligten.
Zwei Drittel der Bevölkerung hält die Reichweite von Elektroautos für zu gering
Insgesamt halten zwei Drittel der Bevölkerung die Reichweite von Elektroautos für zu gering, und dies trägt wesentlich dazu bei, dass Elektroautos primär als Kurzstreckenfahrzeuge gelten. 76 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass Elektroautos vorwiegend für den Stadtverkehr und kurze Strecken geeignet sind. Nur 9 Prozent vertrauen darauf, dass man mit Elektroautos auch gut längere Strecken fahren kann.
Interessanterweise sieht dies auch das weite Potential von Elektromobilen nicht wesentlich anders als die Bevölkerung insgesamt: Auch in diesem Potential trauen lediglich 13 Prozent Elektromobilen auch längere Strecken zu, während 80 Prozent sie vor allem als Kurzstreckenfahrzeuge sehen.
Weitere Ergebnisse der Befragung könnt ihr direkt bei acatech anschauen.
Via: acatech