Auswirkungen von Elektroautos abseits der Straßen
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Auch wenn viele Deutsche vom Konzept des Elektroautos noch nicht überzeugt sind, schreitet der Umstieg auf die umweltfreundlichere Alternative trotzdem weiter voran.
Dass im Laufe der nächsten Jahre immer mehr Elektroautos auf die Straßen kommen werden ist nicht mehr zu bestreiten. Auch das man nicht unendlich lange Benzin und Diesel aus Erdöl gewinnen kann, ist dem Großteil der Menschen klar geworden
Aber was werden Elektroautos großflächig ändern, abgesehen vom Verkehrsbild?
Andere Ressourcen
Elektroautos brauchen kein Benzin oder Diesel, sondern sie haben entweder Gleichstrommotoren, umrichtergeführte Synchronmotoren oder umrichtergefürte
Asynchronmotoren, die durch Elektrizität betrieben werden. Der Vorteil hier ist offensichtlich: Elektrizität kann aus erneuerbaren Energien gewonnen werden.
Stattdessen werden aber natürliche Metalle, die auch viel in moderner IT Technik verbaut werden, gebraucht und deren Preis von der Nachfrage nach Elektroautos in die Höhe getrieben.
Besonders impliziert sind hier Lithium, Nickel und Aluminium, die für die Batteriepackung eines Elektroautos essenziell sind. Schätzungen sagen voraus, das zum Beispiel der Preis von Lithium bis 2025 mindestens 20% steigen wird. Der Batteriesektor wird im selben Zeitraum der zweitgrößte Abnehmer von Nickel werden und auch der Kupfer- und Aluminiumbedarf wird anschwellen.
Das Stromnetz
Sollten die Zahlen von Elektroautos extrem ansteigen, wird die Stromnetzinfrastruktur Probleme haben mitzuhalten. Um mögliche Blackouts zu umgehen, ist es
Elektroautobesitzern im Moment nicht erlaubt ihr Auto an Anschlüssen mit über 11 kW aufzuladen. Die Herausforderung für die Stromnetze besteht vor allem in ländlichen Gebieten, die weniger ausgebaute und leistungsfähige Verteilernetze haben. Auch an Erfahrungswerten fehlt es. Wo vorher statistisch berechnet wurde, dass ein typischer Stromkreis mit ca. 40 Privathaushalten um die 120 kW gleichzeitig nutzt, fehlen Zahlen, wie sich die Elektromobilität auf die Belastung solcher Stromkreise auswirkt.
Intelligente Ladestellen, sowie ein gut ausgebautes Netz von Stromtankstellen würden diese Probleme jedoch mindern.
Das eigene Heim
Eine neue Idee liegt darin die Besitzer von Elektroautos als Stromerzeuger darzustellen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Falls ein Haushalt Stromerzeugungs und -Speichergeräte einbaut, könnte so ein Elektroauto selber aufgeladen werden, ohne auf das Stromnetz angewiesen zu sein. Auf der anderen Seite ist es möglich das Elektroauto als Stromspeicher zu benutzen und so Strom zu Zeiten großen Bedarfs wieder an das Haus abzugeben. Besonders effizient wäre eine Kombination von beiden, bei der die Autobatterie als Speicher für den selbt generierten Strom fungiert.
Die Speicheroption wird im Moment hauptsächlich von Mitsubishi vertreten. Der Autohersteller hat ein System entwickelt, mit dem ein Einfamilienhaus zwei oder drei Tage den eigenen Stromverbrauch durch die Autobatterie decken kann. Das Plug-In Hybridauto Outlander Modell wird in Japan schon so verwendet, aber die Auswirkungen auf die Lebenszeit des Akkus sind noch nicht grundsätzlich erforscht.
„Elektroautobesitzern im Moment nicht erlaubt ihr Auto an Anschlüssen mit über 11 kW aufzuladen“
Es ist generell verboten Verbraucher größer 11kW in privaten Haushalten anzuschließen ohne die Genehmigung des lokalen Netzbetreibers. Besonders Lasten mit hohen Einschaltströmen (große E-Motoren) besteht das Problem, dass beim Nachbarn kurz das Licht ausgeht. Laden am Schnelllader ist immer möglich, da diese eigene Mittelspannungsanschlüsse haben.