BMW investiert 200 Millionen Euro in die Elektromobilität
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[12.12.2018] Die BMW Group investiert in das Werk München rund 200 Millionen Euro für den Ausbau der Elektromobilität, ab dem Jahr 2021 soll das Elektroauto BMW i4 in dem Werk produziert werden.
Damit starten die Vorbereitungen für die Serienproduktion des BMW i4, der ab 2021 im Stammwerk des Unternehmens gefertigt wird. Das Werk mit seinen rund 8.000 Mitarbeitern vollzieht dadurch den entscheidenden Schritt hin zum Produktionsstandort für vollelektrische Fahrzeuge und Mobilitätskonzepte der Zukunft. Somit laufen zukünftig in München sowohl Automobile mit Verbrennungsmotor und Plug-In-Hybride als auch rein batteriegetriebene Fahrzeuge vom selben Band.
Robert Engelhorn ist seit August der Leiter des Münchner Werks. Seine ersten Monate waren geprägt vom Produktionsstart des neuen BMW 3er Mitte Oktober. Neben der Serienproduktion und den Anläufen neuer Modelle steht im Jahr 2019 ein weiteres wichtiges Zukunftsprojekt im Fokus: die Integration des BMW i4. „Ein vollelektrisches Fahrzeug bei laufender Fertigung in ein bestehendes Produktionssystem zu integrieren, ist eine echte Herkulesaufgabe“, erläuterte der 48-Jährige im Rahmen eines Pressegesprächs im Werk München
Die BMW Group verfolgt die Strategie, in ihren Werken vollelektrische Fahrzeuge gemeinsam mit Plug-In Hybridautos und Modellen mit Verbrennungsmotor auf ein und derselben Produktionslinie herzustellen, statt separate Fertigungsstrukturen für E-Autos aufzubauen.
Engelhorn schilderte:
„Ein zukunftsfähiges Produktionssystem besitzt ein Höchstmaß an Flexibilität, um auf Volumenschwankungen und heute noch nicht konkret vorhersehbare Marktentwicklungen reagieren zu können.“
Umfangreiche Integrationsmaßnahmen in Karosseriebau und Montage
Vor allem im Karosseriebau und in der Fahrzeugmontage erfordert die Integration des BMW i4 umfangreiche Maßnahmen. So unterscheidet sich das Karosserie-Konzept des Fahrzeugs ganz erheblich von den Architekturen der bislang im Werk München produzierten Modelle. Beispielsweise benötigt der Hochvoltspeicher (Batterie) des BMW i4 im Karosseriebau eine nahezu komplett eigenständige Bodengruppe samt Hinterbau. Aufgabe der Planungsspezialisten ist es nun, die komplex verketteten Produktionslinien so zu gestalten, dass die mehr als 1.000 Roboter nicht nur die Karosserien des BMW 3er, des 4er und des M4 im Minutentakt fertigen können, sondern zugleich die Spezialkarosserie des BMW i4.
Vor massive Herausforderungen stellt die Integration des BMW i4 auch die Montageplanung. Und auch hier spielt unter anderem die Batterie eine gewichtige Rolle. Um den Hochvoltspeicher ins Fahrzeug einbauen zu können, müssen die Planer umfangreiche und platzintensive Förder- und Anlagentechnik in der ohnehin beengten Münchner Werkshalle unterbringen.
Darüber hinaus bringt der BMW i4 für die Logistik und Materialversorgung des Werks erhebliche Aufwände mit sich. Denn zahlreiche Komponenten des i4 unterscheiden sich von den Bauteilen der konventionellen Fahrzeuge. Das wiederum bedeutet zusätzliche Bauteilevarianten und somit eine steigende Zahl an zu beherrschenden Warenströmen.
Das Elektroauto BMW i3 war das erste E-Auto, welches den Fokus der Öffentlichkeit auf die Elektromobilität von BMW gelenkt hat.
„Planerische Exzellenz, Innovationskraft und hohe Kreativität“
Die rund 200 Millionen Euro investiert die BMW Group ab 2019 in Gebäude, Fertigungsanlagen sowie in Logistiksysteme, um die Serienfertigung des i4 bis 2021 zu realisieren. Technologisch ist das Stammwerk des Unternehmens dann absolut state-of-the-art.
Engelhorn betont:
„Damit machen wir dieses Werk zu einem echten Zukunftswerk der BMW Group.“
Der alles entscheidende Erfolgsfaktor für dieses hoch anspruchsvolle Projekt ist in den Augen des Münchner Werkleiters jedoch der Mensch:
„Den BMW i4 in unsere bestehenden Strukturen zu integrieren, erfordert planerische Exzellenz, Innovationskraft und hohe Kreativität. Nur so wird das auf den ersten Blick Unmögliche möglich.“
Den 3er BMW wird es bald auch als Plug-In Hybridauto geben
Parallel zum aktuellen Hochlauf der neuen 3er Limousine bereitet sich das Werk auf den Produktionsstart des BMW 3er Plug-In Hybrid Mitte kommenden Jahres vor. Der BMW 330e verzeichnet mehrere konzeptionelle Änderungen im Vergleich zu seinem Vorgänger, die zu deutlichen Konsequenzen im Produktionsprozess führen. Ab Sommer wird der BMW 330e beim Händler stehen. Das Werk München ist für eine hohe Nachfrage bestens gerüstet. „Falls erforderlich kann nahezu jeder dritte BMW aus dem Stammwerk ein 3er Plug-In-Hybrid sein“, sagte Engelhorn. Beim Vorgänger lag die maximale Kapazität noch bei rund zehn Prozent einer Tagesproduktion.
Hohe Auslastung und Anläufe prägen das Jahr 2019
Mit der neuen BMW 3er Limousine mit konventionellem Antrieb und als Plug-In-Hybrid, dem ebenfalls im kommenden Jahr startenden neuen BMW 3er Touring sowie dem BMW 4er Coupé und dem BMW M4 umfasst die Modellpalette des Münchner Stammwerks im Jahr 2019 fünf Fahrzeuge mit konstant hoher Nachfrage. „Wir werden im kommenden Jahr auf Hochtouren produzieren und rechnen mit einer sehr hohen Auslastung“, erläuterte Engelhorn: „Mit rund 230.000 Fahrzeugen wird 2019 eines der volumenstärksten Jahre in der nahezu 100-jährigen Geschichte des Werkes.“