BMW setzt alte Elektroauto-Akkus im stationären Energiespeicher ein
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[30.10.2017] In Leipzig hat BMW einen stationären Energiespeicher in Betrieb genommen, in welchem ausgediente Elektroauto-Akkus zum Einsatz kommen.
Wenn die Akkuzellen in Elektroautos nicht mehr über genug Kapazität für ein Elektroauto verfügen, kann man die Energiespeicher trotzdem noch verwenden. So nutzt BMW die Akkumulatoren in einem großen stationären Stromspeicher in Leipzig.
Auch wenn noch nicht so viele Batterieeinheiten von rein elektrisch angetriebenen PKW ausgetauscht wurden, muss sich die Industrie Gedanken um das Thema machen.
Denn wie jeder Akkumulator verlieren auch die Akkuzellen in den E-Autos mit jedem Ladevorgang ein wenig an Kapazität, irgendwann kann man zum Beispiel nur noch 2 Drittel der Kapazität nutzen. Wenn man also mit einem neuen Elektroauto etwa 300 Kilometer weit fahren konnte, sind es nach zig hunderttausenden Ladevorgängen vielleicht nur noch 200 km Reichweite pro Ladevorgang.
Wie schnell zum Beispiel die oft Lithium-Ionen Akkuzellen altern, lässt sich nicht pauschal sagen. Denn der Verschleiß hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel von:
- Anzahl der normalen Ladevorgänge
- Anzahl der Schnellladevorgänge
- die Umgebungstemperaturen im Betrieb
- die Umgebungstemperatur im Stand
Wenn sich dann der Betrieb der Autoakkus nicht mehr im Fahrzeug rentiert, sind die Energiespeicher aber noch lange kein Müll. Denn Einerseits sind in ihnen wichtige Rohstoffe enthalten (abhängig vom Akku-Typ) und zum anderen kann man die Akkuzellen noch in stationären Energiespeichern nutzen.
Denn in stationären Energiespeichern kommt es nicht darauf an, dass möglichst viel Gewicht gespart wird, wie es beim E-Auto der Fall ist.
Energiespeicher aus alten Elektroauto-Akkus steht in Leipzig
Auf seinem Werksgelände in Leipzig hat BMW eine Energie-Speicherfarm in Betrieb genommen, insgesamt können dort bis zu 700 gebrauchte Batterieeinheiten des Elektroauto BMW i3 weiterverwendet werden.
Bisher kommen allerdings nur 500 Stück zum Einsatz, dies liegt daran, dass der BMW i3 erst 4 Jahre auf dem Markt ist und die meisten PKW noch mit ihrer ersten Batterieeinheit unterwegs sind.
Der zu speichernde Strom wird von den Windrädern erzeugt, welche BMW auf seinem Werksgelände gebaut hat.
Da der Energiespeicher an das öffentliche Stromnetz angeschlossen ist, kann die gespeicherte Energie auch verkauft werden (bzw. kann BMW Strom nachkaufen).
Insgesamt verfügt der Energiespeicher über eine vermarktbare Leistung von 10 Megawatt und eine vermarktbare Kapazität von 15 Megawattstunden.
Via: Golem