So leicht lässt sich das Elektroauto Tesla Model S stehlen

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[26.11.2016] Das Elektroauto Tesla Model S ist ein rollender Computer, leider lässt sich das moderne Auto viel zu leicht stehlen.

In dieser Box befindet sich der Schlüssel für das Elektroauto Tesla Model S. Bildquelle: CNet.com

Symbolbild. In dieser Box befindet sich der Schlüssel für das Elektroauto Tesla Model S.Bildquelle: CNet.com

Mit mittlerem Aufwand lässt sich das Model S stehlen, wenn man bedenkt, dass der Luxus-Stromer preislich bei knapp 60.000 Euro beginnt – ist er zu einfach zu knacken.

So ist es norwegischen Sicherheitsforschern gelungen, das E-Auto mit Hilfe eines Laptop, einer App, einem WLan-Access-Point und natürlich dem nötigen Wissen zu knacken.
In diesem Fall heißt das, dass Fahrzeug zu orten, zu öffnen und auch zu starten.
Ok, so einfach ist das mit dem Klau des Luxusfahrzeugs dann doch nicht, denn zum einen muss sich der Besitzer falsch verhalten und zum anderen muss man  einen Besitzer des Model S finden und ihn dazu bringen, auf das eigene WLan zuzugreifen.

Ob das Elektroauto gestohlen werden kann, hängt vom Besitzer ab

Der Däne Tom Lysemose ist Gründer und technische Leiter von Promon, wobei es sich um eine Ausgründung der Universität Oslo handelt. Er beschreibt ein mögliches Szenario wie folgt: Zuerst bieten die Diebe an einem öffentlichen Ort einen kostenlosen WLan-Zugang an, wenn sich der Tesla-Fahrer dort eingewählt hat, wird ihm eine App angeboten, welche dem Nutzer eine Vergünstigung verspricht.
Wird die App installiert, ersetzt sie die original App von Tesla Motors durch eine manipulierte Version.

Wird die falsche Tesla-App anschließend gestartet, wird der Besitzer aufgefordert, seine Zugangsdaten neu einzugeben. An dieser Stelle sei erwähnt, dass man mit der Tesla-App sein Model S und auch das Elektroauto Tesla Model X aus der ferne orten kann und auch überprüfen kann, ob zum Beispiel die Türen verschlossen sind.

Da das trojanische Pferd die Zugangsdaten an den Gauner überträgt, kann er nun das Model S lokalisieren, öffnen und starten. Die Sicherheitsforscher brauchten allerdings noch weitere Informationen, um die Kontrolle so weit wie beschrieben zu übernehmen.
Welche das genau sind, haben sie aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlicht.

Der Autohersteller Tesla Motors wurde vor der Veröffentlichung über das Problem informiert.

Laut Pronom werden die Zugangsdaten in der Tesla App im Klartext und nicht verschlüsselt gespeichert, auch sollte die Tesla App laut der Dänen besser verschlüsselt werden.

Von dieser Sicherheitslücke sind vor allem Benutzer eines Smartphone mit einem Android-Betriebssystem betroffen, denn auf einem iPhone kann man nur Apps installieren, welche aus dem App-Store stammen. (Eine Ausnahme bilden wiederum die iPhones, welche per Jailbreak freigeschaltet sind.)

Auch andere moderne Autos lassen sich leicht stehlen

Während man für das Model S noch einen relativ hohen Aufwand betreiben muss, um es zu stehlen, sind die Keyless Go Systeme der anderen Autohersteller noch viel einfacher zu knacken.
Denn hier genügt es, dass „Funksignal“ vom Autoschlüssel einfach weiterzuleiten. So soll es schon Fälle gegeben haben, bei denen die Eigentümer den Schlüssel zu nah von innen an der Haustür aufbewahrt haben und die Autodiebe das Signal über einen Signalverstärker oder Router einfach weiter bis zum Auto geleitet haben.
Dadurch konnte der Bordcomputer davon überzeugt werden, dass sich der vermeintliche Besitzer mit dem Schlüssel direkt am Fahrzeug befindet. Daher raten die Sicherheitsexperten den Besitzern eines PKW mit der Keyless Go Funktion dazu, den Autoschlüssel zu Hause in einem sicheren Metallkästchen oder ähnlichem aufzubewahren, welches die Funksignale des Autoschlüssels nicht weiterleitet.

Via: SZ und Stern

One comment on “So leicht lässt sich das Elektroauto Tesla Model S stehlen”
  1. Stefan Olschewski says:
    28. November 2016 at 09:32

    Was soll der reißerische Titel?! Er vermittelt ein falsches Bild von Tesla und Elektromobilität, und ist zudem falsch denn es hat etwas mit der Dummheit des Besitzers zu tun, und nicht mit der Sicherheit des Autos.

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