Ab 2019 müssen Elektroautos in den USA Lärm erzeugen
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Weil Elektroautos beim Fahren zu leise sind, müssen sie in den USA ab 2019 künstlich Lärm erzeugen. Allerdings sind auch moderne Verbrenner sehr leise.
Schon seit längerem ist bekannt, das Menschen durch Lärm krank werden können. Daher ist es wahrscheinlich für viele Menschen in den Städten oder an Hauptverkehrsstraßen eine Wohltat, dass die modernen PKW immer leiser werden.
Ein Elektroauto gehört zu den leisesten Autos, da der Elektromotor so gut wie keinen Lärm erzeugt.
Nun gibt es, wie bei vielen Dingen auch bei den leisen Stromern Experten, welche gerade darin eine Gefahr sehen. So diskutieren weltweit Unfallforscher und Autohersteller darüber, ob ein E-Auto ein künstliches Fahrgeräusch braucht oder nicht. Manche sind auch der Meinung, dass selbst die PKW mit den künstlichen Fahrgeräuschen, noch immer zu leise sind.
Experten halten ein leises Elektroauto für gefährlich
In den USA hat die US-Behörde für Verkehrssicherheit NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) nun in der vergangenen Woche beschlossen, dass ab dem Jahr 2019 alle neuen Elektro- und Hybridautos ein künstliches Fahrgeräusch erzeugen müssen.
Das in den USA Acoustic Vehicle Alert System (AVAS) genannte System sorgt dafür, dass die Fahrzeuge ein künstliches Fahrgeräusch erzeugen, sobald dieses Vor- oder Rückwärts fährt.
Laut NHTSA könnten so etwa 2.400 Menschen gerettet werden
„Wenn künftig mehr leise Elektro- und Hybridautos auf den Straßen unterwegs sind, wird es wichtig sein, dass Fußgänger diese Fahrzeuge nicht nur sehen, sondern auch zuverlässig hören können.“
Es wurden Verkehrsunfälle aus 12 US-Bundesstaaten ausgewertet an denen etwa 560.000 Autos mit Benzin- oder Dieselantrieb und fast 8.400 Hybridmodelle beteiligt waren.
Dabei wurde festgestellt, dass die Unfallgefahr für Fußgänger doppelt so hoch ist, wenn ein Hybridauto langsam und rein elektrisch fährt.
In Europa müssen ab 2019 alle Elektromobile künstliche Fahrgeräusche erzeugen
Ab dem 1. Juli 2019 müssen in der EU alle neu entwickelten Fahrzeugtypen über ein System für die künstlichen Fahrgeräusche verfügen. So können ab dem 1. Juli 2020 nur noch Elektro- und Hybridautos neu angemeldet werden, welche künstliche Fahrgeräusche erzeugen.
Allerdings müssen in Europa die PKW nur den Warnton von sich geben, wenn sie bis etwa 20 km/h schnell fahren. In den USA müssen die Fahrzeuge zukünftig bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h (19 mph) ein künstliches Geräusch von sich geben, auch werden sich die Geräuscharten dann wahrscheinlich zwischen der EU, Asien und den USA unterscheiden.
Auch PKW mit einem Verbrennungsmotor werden immer leiser
Laut einer Studie des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen werden auch Autos mit einem Verbrennungsmotor immer leiser, so ist der Opel Agila (59 Dezibel) mit Benzinmotor bei 30 km/h etwa so leise ist wie das Elektroauto smart Fortwo (58 Dezibel).
Daher wird es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, in wie weit bald auch PKW mit einem Verbrennungsmotor ein künstliches Fahrgeräusch erzeugen müssen.
Allerdings muss man sich fragen, ob es nicht einfach wäre, alle neuen PKW mit einem Notstopp-Assistenten auszustatten: Sobald etwas vor das Auto kommt, bremst der Wagen automatisch ab.
Was für ein Quatsch. Mein Prius III Hybrid fährt in der Stadt auch elektrisch. Und der wird seit 20 Jahren gebaut. Warum jetzt also dieser Unsinn?