Mitsubishi will bei Elektroautos zukünftig einzelne kaputte Akkus wechseln
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Mitsubishi will bei seinen Plug-In Hybrid- oder Elektroautos in Zukunft einzelne defekte Teilmodule anstatt der ganzen Batterieeinheit austauschen, so sollen die Kosten für die Besitzer minimiert werden und es soll weniger Müll anfallen.
Eine Batterieeinheit besteht aus einer Vielzahl von einzelnen Akkumulatoren, welche wiederum zu einzelnen Teilmodulen verbunden worden sind. So werden im Elektroauto Mitsubishi Electric Vehicle (iMiEV) 88 Akkuzellen und im Nissan Leaf 190 Akkuzellen verwendet.
Wenn ein Akkuverbund ausfällt, kann dies erhebliche Einbußen bei der Reichweite haben. Einzelne Akkumulatoren können aber auch vorzeitig von einer Materialermüdung betroffen sein oder einen anderen Defekt aufweisen.
Mitsubishi will im Sinne seiner ganzheitlich angelegten Strategie „Green Mobility“ wenn möglich, nur die betroffenen Teilmodule des Energiespeichers austauschen.
Nach eigenen Angaben ist Mitsubishi derzeit der einzige Autohersteller, welche einen Reparaturservice für defekte Fahrbatterien anbietet. Der macht es möglich, anstelle eines Komplettaustauschs des Lithium-Ionen-Akkus lediglich defekte Teilmodule zu reparieren oder einzeln zu ersetzen. Auf diese Weise lassen sich Folgekosten drastisch senken, denn der Austausch eines solchen Zellenblocks ist nur mit rund 1.000 EUR zuzüglich zweier Arbeitsstunden zu veranschlagen.
Elf Technik-Kompetenzzentren
Abgesehen davon erweisen sich die in dem E-Auto Electric Vehicle (iMiEV) und dem Plug-in Hybrid Outlander verbauten Fahrbatterien nach Unternehmensangaben als äußerst standfest und zuverlässig.
Insgesamt mehr als 5.000 Fahrzeuge mit E-Antrieb hat Mitsubishi in Deutschland bisher verkauft, davon rund 1.100 reine Elektroautos und fast 4.000 Plug-in Hybridautos (Outlander). Um für mögliche Reparaturfälle gerüstet zu sein, ist eine spezielle Hochvoltschulung erforderlich, für die deutschlandweit zunächst elf Betriebe als Kompetenzzentren ausgebildet und zertifiziert wurden.
Der Ablaufplan für einen eventuellen Schadensfall sieht vor, dass einer von deutschlandweit rund 400 Mitsubishi „Green Mobility“-Handelspartnern zunächst eine Fahrzeugdiagnose durchführt und bei einem Schaden der Fahrbatterie eine Serviceanfrage an MMDA richtet. Dort werden der erforderliche Reparaturaufwand und der Ausbildungsstand des Betriebes geprüft und – je nach Ergebnis – das Fahrzeug vor Ort nach MMDA-Vorgaben instand gesetzt. Dies betrifft den Austausch oder die Reparatur von Komponenten wie Relais, Sensoren, Schalter, Klimaanlagenteile, Leiterbahnen, Kabelverbindungen mit Spezialwerkzeug. Den Werkstätten ist es auch möglich, die Konditionierung der einzelnen Batteriezellen zu verbessern. Dabei werden die einzelnen Zellen untereinander elektrisch angeglichen. Die Leistungsfähigkeit bleibt somit über einen langen Zeitraum erhalten.
Beim fälligen Austausch eines oder mehrerer Batteriemodule, erfolgt die Reparatur in einem der 11 Kompetenzzentren oder in der Mitsubishi Technik-Zentrale Flörsheim bei Frankfurt am Main.
Werner H. Frey (Geschäftsführer der MMD Automobile GmbH):
„Mit diesem neuen Angebot ist ein weiteres mögliches Kaufhemmnis gegenüber Elektrofahrzeugen ausgeräumt“ … „Mitsubishi Kunden können sich auch in diesem Punkt auf die technische Kompetenz und innovative Services unserer Marke verlassen.“
Manche Autohersteller gewähren Batterieeinheiten ein zweites Leben als stationärer Energiespeicher
Jede Batterieeinheit verliert je nach Nutzung (und der Umweltbedingungen) über kurz oder lang an Kapazität, irgendwann ist diese so gering, dass man zum Beispiel nur noch 130 statt der ursprünglichen 300 Kilometer weit fahren kann.
Da die meisten Fahrzeuge dann dennoch gut erhalten sind, lohnt sich in der Austausch des ganzen Stromspeichers. Aber da der Energiespeicher je nach Hersteller und Kapazität um die 8.000 Euro kostet, schrecken viele Menschen davor zurück.
Allerdings gewähren viele Autohersteller auf die Batterieeinheit eine lange Garantie, daher braucht man sich in der Regel in den ersten 5 bis 10 Jahren keine Sorgen zu machen.
Via: Pressemitteilung von Mitsubishi
Das ist ja schön, aber wo bleibt denn ein konkurrenzfähiges E-Auto? Totale Fehlanzeige und meilenweit hinterher.