Elektromobilität – Tipps für Interessierte
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Mit der Kaufprämie für Plug-In Hybrid- und Elektroautos, die seit dem 2. Juli rückwirkend bis zum 18.Mai für Käufe eines geförderten Modells beantragt werden kann, hat die Bundesregierung neue Anreize für den Umstieg auf Elektromobilität geschaffen.
Potentielle Käufer sollten neben den Anschaffungskosten folgende Faktoren beachten: die Reichweite, die Verfügbarkeit von Ladesäulen, die Ladedauer sowie der Stauraum der Fahrzeuge.
Wunschtraum Stauraum?
Lange haftete Elektroautos das Manko an, dass sie im Vergleich zu ihren benzinbetriebenen Pendants einen wesentlich kleineren Stauraum hätten. Nimmt man aber zum Beispiel das Kofferraumvolumen eines Golf VII (380 Liter) und stellt es dem eines E-Golfs (343 Liter) gegenüber, fällt auf, dass die Hersteller viel daran setzen, den Nachteil allmählich auszumerzen.
Der Renault Zoe (338 Liter) bietet im Heck gar mehr Stauraum als der in der Größe vergleichbare Renault Clio TCe 90 (300 Liter). Wer jedoch zusätzlichen Platz benötigt, kann natürlich auch bei Elektrofahrzeugen eine Dachbox oder eine Anhängerkupplung montieren. Letztere findet man zum Beispiel online bei Bertelshofer.
So kann im Bedarfsfall der Stauraum vergrößert werden, ohne auf die Vorteile, die Elektroautos in puncto Umweltfreundlichkeit und Fahrkomfort bieten, verzichten zu müssen.
Reichweite und Ladesituation
Auch das Vorurteil, dass Elektroautos eine kurze Reichweite hätten, ist nicht mehr zeitgemäß. Teslas Model S schafft zum Beispiel je nach Ausführung eine Distanz von über 500 Kilometern. Die kalifornischen Premiumfahrzeuge sind allerdings in der Anschaffung so teuer, dass sie nicht mit der Kaufprämie gefördert werden, denn der Maximalpreis dafür liegt bei 60.000 EUR.
Ab 2018 wird Nissan seinen Leaf mit einer zusätzlichen Batterieeinheit anbieten, durch die ebenfalls Reichweiten von 500 Kilometern möglich werden. Aktuelle Modelle warten durchschnittlich mit Reichweiten von 150-250 Kilometern auf, weswegen die flächendeckende Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten wichtig ist.
Die Bundesregierung fördert den Netzausbau im Rahmen der Förderung von Elektromobilität mit einem dreistelligen Millionenbetrag. Bundesverkehrsminister Dobrindt spricht von 15.000 zusätzlichen Ladesäulen. Neben der Netzabdeckung sollte man auch die Ladedauer der Batterie im Hinterkopf behalten.
Die volle Aufladung von einem E-Golf nimmt etwa 10 Stunden in Anspruch, beim BMW i3 sind es bis zu 8 Stunden, der Renault Zoe kommt auf einen ähnlichen Wert. Folglich ist es empfehlenswert, die Batterie am heimischen Stromnetz über Nacht laden zu lassen.
Der Zoe verfügt zwar über eine Schnellladefunktion, mit der sich der Akku innerhalb einer Stunde zu 80% füllt, verglichen mit dem Tankvorgang bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor ist das aber immer noch deutlich zu lang. Für die Fahrt in den Urlaub eignen sich Elektroautos also noch nicht so recht, im Stadtverkehr hingegen überzeugen sie mit guten Fahrleistungen und (lokaler) Emissionsfreiheit.