Hannover startet den Testlauf für Elektrobusse + Fotos und Videos
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(05. April 2016, Hannover)
Heute ist in Hannover der Startschuss für den Testlauf der Elektrobusse gestartet, die Rede hat unter anderem Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) gehalten.
Seit heute werden in Hannover 3 Elektrobusse auf den Linien 100 und 200 eingesetzt, um den Testlauf zu feiern, wurden alle Interessierten zu heute 12:00 Uhr zu dem August-Holweg-Platz im Hannoveraner Stadtteil Ricklingen eingeladen.
Dort standen bereits die rein elektrisch angetriebenen Busse, zwei standen an den extra errichteten Ladestationen.
Es wurden auch kurze Reden von folgenden geladenen Gästen gehalten:
- Frau Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks
- Frau Staatssekretärin Daniela Behrens, Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
- Herr Hauke Jagau, Präsident der Region Hannover
- Herr Ulf-Birger Franz, Dezernent für Wirtschaft, Verkehr und Bildung der Region Hannover
- sowie die Vorstände der üstra, Herr André Neiß und Herr Wilhelm Lindenberg.
Schon seit längerem sind in Hannover bereits Hybrid- und Plug-In Hybridbusse im Einsetz, seit heute gesellen sich 3 Elektrobusse dazu.
In dem folgenden Video kann man sich die Rede von Frau Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks (ab Minute 4:05) zu den Elektrobussen in Hannover anschauen:
Die Busse sind auf einer 16 Kilometer langen Linie unterwegs, dank der Schnellladefunktion können die Akkuzellen schnell aufgeladen werden und so ihren Weg fortsetzen.
Der große Vorteil von rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen ist, dass sie bei der Fahrt keine Abgase und auch keinen Lärm erzeugen.
So sagte Barbara Hendricks (Bundesumweltministerin, SPD):
„Elektrobusse sind sauber und leise“…“Testprojekte wie in Hannover sind wichtig, um den ÖPNV in Zukunft weitgehend auf erneuerbare Energie umstellen zu können und den Verkehr insgesamt klimafreundlicher zu gestalten.“
Die Busse werden mit Strom aufgeladen, welcher zuvor CO2-frei erzeugt worden ist. Im Rahmen der Testphase will der Verkehrsbetrieb untersuchen, wie hoch der Reparatur- und Strombedarf der Linienbusse ist.
Hierfür wird das Projekt durch das Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme wissenschaftlich begleitet, die Ergebnisse sollen in die zukünftigen Projekte einfließen.
Die Installation der speziellen Ladesäulen (welche auch als Info- und Zeittafel dienen) und die 3 Busse haben zusammen 2,55 Millionen Euro gekostet, dass Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit fördert das Projekt mit etwa 900.000 Euro.
Da es während des Betriebes schnell gehen muss, stehen Schnellladestationen zur Verfügung. Der Busfahrer muss mit dem Fahrzeug darunter fahren und den Ladevorgang auslösen, dann fährt ein „Schunk-Panthograph (ca. 85 kg), welcher sich auf dem Fahrzeugdach befindet hoch und „zapft“ den Strom an- es handelt sich um ein 5 poliges System.
Hier noch ein paar Details zu den Bussen, bzw. dem Projekt:
- Hersteller der Elektrobusse: Solaris
- maximale Geschwindigkeit: 75 km/h
- Stromverbrauch: 200KW
- Ladezeit (0 bis 100%): 18 Minuten an der Schnellladestation (wie sie am August-Holweg-Platz eingesetzt wird, es ist aber auch eine Stromentnahme aus der Fahrleitung der Stadtbahn möglich).
- Langsamladung (Betriebshöfe): 32 kW Ladegerät (Combo-Stecker), 150 kW über Panthograph.
- Ladezeit zum Laden eines Umlaufs der Linie (ca. 25 kWh): etwa 4 Minuten
- Ladeleistung: 450 kW
- Batteriekapazität: 125 kWh
- Mindestreichweite: 50 Kilometer, somit müsste theoretisch nicht bei jedem „Durchgang“ der 16 Kilometer langen Strecke geladen werden
- Akkumulatorenart: Zellchemie LTO (Lithium Titanat)
- Batteriegarantie: 6 Jahre bzw. 585 MWh
- CO2-Ausstoß: 0
- Sitzplätze: 26 (+ 3 Klappsitze)
- Stehplätze: 37
Auch Braunschweig, Bremen und Osnabrück testen E-Busse, bundesweit gibt es nach Angaben des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) derzeit 18 Modellprojekte.
Leider nicht in Frankfurt!