In China spielen Elektroautos eine größere Rolle als in Deutschland
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Die Bundesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, dass im Jahr 2020 mindestens eine Million Elektroautos fahren sollen. Von diesem Vorhaben ist man noch weit entfernt, nun zeigt sich, dass China immer mehr zum Leitmarkt für die Elektromobilität wird.
Die deutsche Autoindustrie sieht sich gerne als der führende Anbieter von E-Autos, allerdings handelt es sich bei dem weltweit am meisten verkauften Elektroauto um den Leaf, welcher von dem japanischen Autohersteller Nissan stammt.
Der wichtigste Markt für Elektromobile liegt laut einer Studie des Center of Automotive Management (CAM) in China, so hat sich der Absatz von Elektro- und Plug-In Hybridautos innerhalb eines Jahres mit 189.000 Einheiten verdreifacht.
Der Grund liegt laut der Autoren der Studie hauptsächlich an zwei Faktoren: Einmal gibt es in China eine Kaufprämie für die Anschaffung eines Stromers und zweitens gibt es in Megastädten, wie Peking und Schanghai nur eine begrenzte Anzahl an möglichen Neuanmeldungen für PKW.
Damit soll eine Überfüllung der Städte verhindert werden und die Luftqualität soll nicht noch schlechter werden, daher werden umweltfreundliche Elektrofahrzeuge bevorzugt.
In Europa führen bei den Stromer-Neuzulassungen die Länder, welche eine Kaufprämie für Privatkäufer anbieten.
Stefan Bratzel (CAM-Direktor) schreibt in der Studie: „Deutschland wird bislang dem Anspruch als Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität nicht gerecht“.
Zwar stieg der Absatz von Elektroautos 2015 zum Vorjahr um 80 Prozent auf 12.363, allerdings gehören dazu auch 3.839 Einheiten des Elektroauto Kia Soul EV, welcher vom Autohersteller zum Großteil in Deutschland neu zugelassen worden sind und die dann nach Norwegen weiterverkauft wurden.
Eine Kaufprämie für Elektromobile sieht Bratzel übrigens teilweise kritisch, da dadurch der Verkaufspreis verfälscht wird. Stattdessen plädiert er für einen stärkeren Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Bratzel (Professor für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach) weiter:
„Wenn nicht massiv gegen gesteuert wird, droht Deutschland bei der Elektromobilität abgehängt zu werden«, warnt »Dies würde dem Automobilstandort Deutschland schwer schaden.“
Hier geht es zu der Studie: AutomotiveINNOVATIONS – Studien (nicht frei verfügbar)
Via: Golem
So, wie es momentan läuft, wird das nix in DE. Allein schon die miserable Ladeinfrastruktur kann einem den Spaß an der Sache verhageln.
Nein, die Regierung hat sich NICHT zum Ziel gesetzt, einen Millionen E-Autos auf die Straße zu bringen. Sie hat nur ein Ziel: Lobbyarbeit für die deutsche Autoindustrie zu breiben, die immer noch nicht erkennen will, dass Diesel und reine Verbrenner aussterben.