Video – Interview mit Qualcomm zum Thema kabelloses Aufladen
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Letzte Woche hatte ich auf der IAA ein Interview mit Qualcomm zum Thema des induktiven Aufladens von Plug-In und Elektroautos.
Das kabellose Aufladen von Fahrzeugen ist immer mehr im kommen, so gab es auf der diesjährigen Automesse mehrere Unternehmen, welche den Einsatz solcher Lösungen demonstriert haben. Dazu gehören zum Beispiel Audi mit dem Plug-In Hybridauto A3 e-tron und BMW mit seinem Elektro-SUV e-tron quattro concept.
Das drahtloses Ladesystem Qualcomm Halo gehört meiner Meinung nach, zu den derzeit besten Lösungen – und dies nicht nur, weil es Objekte und auch sich nähernde Menschen und Tiere erkennt.
Bei dem Thema induktives Laden haben viele Menschen die Befürchtung, dass sie unnötigem Elektrosmog ausgesetzt werden könnten. Die Chiphersteller Qualcomm präsentiert auf der IAA sein Ladesystem Halo, in diesem sind verschiedene Mechanismen integriert, um Objekte zu erkennen.
Dazu gehört eine Metallerkennung oder auch ein Radarsystem, welches Menschen, Katzen, etc. erkennt, welche sich dem Gerät nähern oder zwischen der Ladeplatte und dem Elektrofahrzeug liegen.
Von Katzen, Induktion und Autos
Jeder der sich mit dem Thema des kabellosen Aufladens von Elektro- und Plug-In Hybridautos beschäftigt, wird über die Fragestellung stolpern, wie sich das System auf Coladosen und Katzen auswirkt.
Denn eine Getränkedose könnte sich aufgrund des Metallgehalts erwärmen und so das Fahrzeug oder andere Objekte beschädigen, bei Katzen gibt es die Befürchtung, dass diese aufgrund der elektromagnetischen Wellen Verletzungen davontragen könnten. Damit das induktive Aufladen sicher ist, setzt Qualcomm bei seiner Halo Lösung die Systeme Living Object Protection (LOP) und der Foreign Object Protection (FOP) ein.
So ist die Ladeplatte an allen vier Seiten mit Radar ausgestattet, welches Bewegungen erkennt.
Wenn sich also ein Mensch, Tier, etc. der Induktionsplatte nähern, wird die Ladeleistung entweder gesenkt oder der Vorgang gestoppt.
Ebenfalls werden Objekte auf der Ladeplatte erkannt. Wenn kein Hindernis mehr zwischen der Induktionsplatte und dem Fahrzeug ist, kann das System den Ladevorgang weiter fortsetzen.
Falls sich das Objekt weiterhin im Ladebereich aufhält, kann der Besitzer des Fahrzeugs informiert werden, so soll verhindert werden, dass das E-Auto am Morgen mit leerer Batterie dasteht.
Bei dem LOP-Radar, welches für die Living Object Protection eingesetzt wird, handelt es sich um ein handelsübliches Radar, das in einem Frequenzbereich von 3 bis 8 Gigahertz arbeitet. Für das FOP wird eine Frequenzen zwischen 100 und 400 Kilohertz verwendet.
Die Ladeleistung beträgt bis zu 22 kW
Bei dem Induktionssystem wird das Fahrzeug mit einer Frequenz von 85 Kilohertz und einer Leistung von 3,6 bis 22 kW geladen. Qualcomm sieht sich vor allem als Zulieferer, so dass das Unternehmen mit den entsprechenden Autoherstellern zusammen arbeiten will.
So wurde zum Beispiel das Plug-In Hybridauto BMW i8, welches bei der Formel E als Safety Car eingesetzt worden ist, kabellos aufgeladen. Aber auch Daimler und Audi gehören zu den interessierten Autobauern. Im Jahr 2017 könnte Qualcomm Halo auf den Markt kommen, zu dem soll es möglich sein, dass Induktionsladegerät nachzurüsten.
Hallo Kai,
die Ladeleistung wird nicht in „kWh“ angegeben, sondern in „kW“. Nix für ungut, aber ist mir schon öfters aufgefallen.
„kWh“ bezeichnet den Energiegehalt der Batterie – z.B. ZOE hat 22 kWh, Model S bis zu 90 kWh – dh. es können 90 Std. lang 1 kW Leistung abgegeben werden oder 1 Std. lang 90 kW (theoretisch).
emobile Grüße,
Volker
http://www.elektroautor.com
Der Unterschied zwischen „kW“ und „kWh“ sollte sich inzwischen herumgesprochen haben.
„kW“ bezeichnet die Leistung, z.B. die Ladeleistung.
„kWh“ die Energie, beispielsweise die Kapazität der Batterie.
Wie kann man dann mit Ladeleistung von 22 kWh laden (wie im Artikel geschrieben)? Das wäre genau so, wie wenn jemand sagt: „Mein Auto verbraucht 5 PS auf 100 km“ oder „Mein Motor hat eine Leistung von 5 Liter Diesel“.
Bitte schnellstmöglich korrigieren, diese Fehler dürfen, vor allem auf einer Seite, die seit Jahren über Elektromobilität berichtet, nicht passieren…
Hallo,
vielen Dank für den Hinweis – ich habe es gerade korrigiert.
Viele Grüße,
Kai
http://www.Mein-Elektroauto.com
Es ist sehr irreführend, induktives Laden zu propagieren, ohne irgendwo auch nur andeutungsweise zu erwähnen, dass dies mit deutlichem Energieverlust gegenüber kabelgebundenen Laden verbunden ist.
Nach Angaben verschiedener Hersteller ist mit min. 10-20% an Verlust zu rechnen. Es werden Elektrofahrzeuge mit einer Effizienz von mehr als 90% angeboten, dann aber Ladesysteme mit einem Energieverlust von 10-20% als innovativ dargestellt – sollte man diesbezüglich sehr kritisch sehen, oder?
Für mich wäre diese ladetechnik eine große Verbesserung da ich nicht mehrmals am Tag das Kabel stecken müsste die ladeverluste würde ich in Kauf nehmen