Unkonventionelle Ideen und Entwicklungen bei der Elektromobilität
3 Minuten Lesezeit
Die Elektromobilität soll die Umwelt entlasten und den Automobilbauern helfen, die zunehmend schärferen Grenzwerte für den Energieverbrauch, gemessen an der CO2-Emission, in der EU einzuhalten. Um diese Ziele zu erreichen ist aber eine weitere Steigerung der Nachfrage nach Elektro- und Hybridfahrzeugen notwendig. Ein ungewöhnlicher Vorstoß kommt jetzt gemeinsam aus dem Bundesumwelt- und Bundesverkehrsministerium, aber auch die Industrie hat außergewöhnliche Projekte in der Werkstatt.
Schneller fahren und günstiger Parken mit dem Elektroauto
Wenn es nach den Plänen des Verkehrs- und Umweltministeriums geht, sollen die Fahrer von Elektroautos demnächst schneller voran kommen, indem sie die für Busse, Taxis, und Krankentransporte reservierten Busspuren mit benutzen dürfen. Außerdem soll es kostenlose Parkplätze geben. So sieht es der im August vorgelegte Gesetzentwurf der beiden beteiligten Ministerien vor. Eine direkte finanzielle Förderung für den Kauf von Elektrofahrzeugen, oder von Fahrzeugteilen für den Umbau,(wie auf pkwteile.de) soll es dagegen nicht geben.
Ob diese Maßnahmen Realität werden, hängt allerdings noch von zwei Faktoren ab. Zunächst muss der Entwurf die gesetzgeberischen Hürden passieren, damit er, wie geplant, zum 1. Februar 2015 in Kraft treten kann. Zum anderen stellt es der Gesetzentwurf den Kommunen frei, die vorgesehenen Möglichkeiten zur Förderung der Elektromobilität auch tatsächlich umzusetzen. Die Verkehrsbetriebe von Berlin und München haben hier bereits ihre Ablehnung bekundet, soweit es die Freigabe der Busspuren betrifft. Hierbei ist aber auch die spezielle Verkehrssituation mit einer sehr hohen Busfrequenz in den zentralen Bereichen dieser Großstädte zu bedenken. Für kleinere Städte, mit weniger frequentierten Busspuren, kann diese Option durchaus interessant sein.
Ebenfalls fraglich ist aber, welchen Effekt die Erlaubnis haben wird, kostenfreie Parkplätze für Elektroautos einzurichten, denn im Prinzip ist dies bereits jetzt unter bestimmten Bedingungen möglich. So sind Parkplätze mit Ladestationen in der Regel für Elektroautos reserviert und wenn diese ohne Parkgebühr nutzbar sind, dann gilt das in der Praxis gleichermaßen nur für Elektrofahrzeuge.
Elektro-Autobahn statt Schiene
Eine ganz andere, aber ebenso ungewöhnliche Neuheit im Bereich Elektromobilität kommt von Siemens. Der Konzern baut in den USA, nahe Los Angeles, eine E-Autobahn, die wie eine elektrifizierte Eisenbahnstrecke oder eine Straßenbahn mit einer Oberleitung versehen ist. Diese für Autobahnen neuartige Energieversorgung sollen allerdings nur spezielle LKW nutzen. Für PKW ist diese Stromversorgung unerreichbar. Auf Stromabnehmer, die wie verschiedene Ersatzteile aus dem Online-Handel erhältlich wären, braucht man daher nicht zu warten.
Auf der neuen Teststrecke in Carson will Siemens ab Mitte 2015 vier Lastkraftwagen einsetzen, die mit Stromabnehmern ausgerüstet sind. Langfristiges Ziel des Versuchs ist es, ein abgasfreies Transportsystem für die Verbindung der Häfen von Los Angeles und Long Beach zu schaffen, eine Strecke von 30 Kilometern. Damit die Fahrzeuge nicht nur auf der E-Autobahn hin und her pendeln können, werden sie mit einem Hybridantrieb ausgestattet sein. Wenn sie die elektrifizierte Straße verlassen, können die LKW daher auch mit konventionellen Kraftstoffen weiter fahren. In Deutschland hat Siemens bereits 2012 eine kurzen Strecke für den Test der E-Autobahn in der Umgebung von Berlin eingerichtet.