Elektroauto-Fahrern stehen an der A9 nun 8 Schnellladestationen zur Verfügung
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Seit gestern können Fahrer von Elektroautos auf dem Autobahnabschnitt der A9 zwischen München und Leipzig 8 Schnellladestationen nutzen, somit können die Besitzer von Stromern ohne Probleme das 430 Kilometer lange Teilstück der Autobahn fahren.
Die Distanz von 430 Kilometern schafft in der Regel nur das Elektroauto Tesla Model S, wer nicht gerade ein Plug-In Hybridauto fährt, konnte in der Vergangenheit leicht bei der Strecke von München nach Leipzig (oder umgekehrt) Bedrängnis geraten.
Seit gestern können Fahrer von Elektrofahrzeugen erstmals auf der A9 zwischen München und Leipzig fahren, ohne sich über fehlende Nachlademöglichkeiten Sorgen machen zu müssen.
Zum Nachladen der Akkuzellen auf der 430 Kilometer langen Strecke stehen ihnen Schnellladesäulen zur Verfügung, die ihr Fahrzeug in der Regel in weniger als einer halben Stunde wieder fit für die nächste Etappe machen (allerdings muss das E-Auto die Schnellladefunktion unterstützen).
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur erfolgte im Rahmen des bayerisch-sächsischen Schaufenster Elektromobilität, zu der offiziellen Eröffnungsveranstaltung trafen sich gestern der bayerische Innenminister Joachim Herrmann, die parlamentarische Verkehrsstaatssekretärin Dorothee Bär und der sächsische Wirtschaftsstaatssekretär Hartmut Fiedler sowie Vorstände der Projektpartner Siemens, E.ON und BMW auf halber Strecke der A9 in Nürnberg.
Im Rahmen des Schaufenster-Projektes „Bayern-Sachsen Elektromobilität verbindet“ haben Siemens, E.ON und BMW entlang der A9 von München über Nürnberg nach Leipzig acht Gleichstrom-Schnellladesäulen errichtet und die dafür nötige Infrastruktur aufgebaut. Damit ist jetzt ein reibungsloser elektrischer Verkehr auf einer der am meisten befahrenen Verkehrsachsen Deutschlands auf einer Gesamtlänge von 430 Kilometern möglich.
Die Ladesäulen stehen an Rastplätzen oder bei Partnern bei folgenden Städten:
- Schweitenkirchen,
- Ingolstadt,
- Lauf,
- Himmelkron,
- Selbitz,
- Hermsdorf,
- Schkeuditz und
- Dessau.
Mit der Ladesäule in Dessau wird in Zukunft die Verbindung mit dem Schaufensterprojekt in Berlin-Brandenburg geschaffen.
Roland Busch (CEO des Siemens-Sektors Infrastructure & Cities und Mitglied des Vorstands der Siemens AG):
„Die Akzeptanz der Elektromobilität hängt entscheidend von einer einfachen Bedienung des Gesamtsystems ab. Dazu muss die Ladeinfrastruktur in übergeordnete IT-Systeme eingebunden sein. So lassen sich nicht nur umfassende Dienstleistungen für die Fahrer von Elektrofahrzeugen anbieten. Es wird auch sichergestellt, dass die Fahrer überall Zugriff auf die Ladesäulen haben.“
Herbert Diess (Vorstand Entwicklung bei der BMW Group) sagte:
„Forderungen nach emissionsfreien Fahrzeugen im Flottenmix und weitere signifikante CO2-Reduzierungen erfordern revolutionäre Entwicklungsansätze. Wir haben die Marke BMW i gegründet, um das Thema Elektromobilität ganzheitlich angehen zu können. Die Schnelllade-Achse ist für uns ein weiterer Baustein, um Elektromobilität auch in Deutschland erfolgreich zu machen“.
Leonhard Birnbaum (E.ON-Vorstand für Märkte und Dienstleistungen):
„Erst durch die Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Quellen trägt die Elektromobilität zum wirklich nachhaltigen Umbau unserer Verkehrssysteme bei. Wir entwickeln deshalb auf Basis von regenerativer Energie neue Geschäftsmodelle und Bezahlsysteme und sammeln Betriebserfahrung, um das Fahren mit Elektrofahrzeugen umweltfreundlich und komfortabel zu machen.“
Den Fahrern der Elektrofahrzeuge werden in diesem Forschungsprojekt verschiedene Möglichkeiten der Bezahlung angeboten: mit dem Handy per SMS und über die europäische Roaming-Bezahlplattform Hubject, die im Sommer zur Verfügung stehen wird. Über die Hubject-Plattform werden die Fahrer von Elektrofahrzeugen mit nur einem Vertrag und einer Karte überall in Europa an Ladesäulen verschiedener Anbieter Strom „tanken“ können. Für die ersten vier Wochen des Betriebs ist das Laden an den acht Ladesäulen kostenfrei. Dazu werden an den Standorten während der Öffnungszeiten spezielle Ladekarten ausgegeben.
Übrigends Tesla hat auch wieder zwei Supercharger in Betrieb genommen. Und für die braucht man keinerlei Zahlungsmittel. Schöner Gruß an Herrn Diess, das nenn ich einen „revolutionären Entwicklungsansatz“.
Kein objektiver Bericht. Nur „Werbung“ für das 3 Millionen € für 8 Ladesäulen Projekt.
Hier findet ganz klar eine Diskriminierung statt.
Wieso wird nicht erwähnt das ausschließich deutsche Elektroautos von VW und BMW dort schnell geladen werden können ? Und das die von der EU definierte AC Schnellademöglichkeit mit 43kw AC bewusst weggelassen wurde ?
Das das japanische DC schnelladesystem CHAdeMO ebenfalls bewusst nicht angeboten wird, und damit Nissan und Mitsubishi ausschließt ist auch wichtig.
Nur noch die Europäische AC Normalladung bis 22kw ist vorhanden, und damit diese Leute so richtig ausgegrenztwerden, müssen die auch noch Ihr eigenes Kabel mitbringen.
Feinste deutsche Industriepolitik, die sich dadurch rächen wird, das die Franzosen dann eben nur AC 43kw als Schnelladung in Frankreich anbieten werden. Die sagen dann „Bäh, dann kann euer BMW i3 eben hier nicht schnelladen“.
Wem soll daher dieses „nur für deutsche Autos“ was bringen ?
Die Säulen an der A9 können alle 3 Standards, die Klappen sind aber leer.
In den Niederlanden mit Fastned und den ABB Terra53 Säulen geht es anders. Hier wird keiner diskriminiert und es gibt die 3 Standards DC CCS, CD CHAdeMO und 43kw AC. Und keiner muss sein KAbel mitbringen.
So wie es bei den fossilen Brennstoffen Diesel, Super, Super E10 usw. gibt, ist es doch nicht zu viel verlangt die Säulen mit den 3 möglichen Standards auszustatten.
Aber wenigstens mit den beiden von der EU definierten Schnellademöglichkeiten 43kw AC und 50kw DC CCS.
Auch kein Wort dazu das DC CCS NICHT Serie bei den Fahrzeugen ist, aber 43kw AC schon. Wer hat eigentlich DC CCS ? 20% der Fahrzeuge ? d.h. 100 Stück ?
Ich kann mich Elektroautofahrer nur anschließen. Gersten lief im Deutschland Funk ebenfalls ein Beitrag über den revolutionären Charakter dieser Ladestruktur.
Am Ende ist es ein aus Steuergeldern finanzierter Versuch das Monopol einiger Großen zu sichern, während man alle anderen Hersteller ausschließt.
Tesla macht es anders: erstens finanziert hier nicht der Steuerzahler und zweitens ist der Strom kostenfrei
Die deutsche Autoindustrie hat viel zu spät angefangen sich mit dem Thema E-Mobilität zu beschäftigen. Jetzt haben sie einen gewaltigen Rückstand auf z.B Renault oder Nissan.
Diesen versuchen sie nun aufzuholen, indem sie die Autos dieser Marken ausgrenzen.
Es wäre soviel einfacher wenn man zusammen und nicht gegeneinander arbeiten würde…
Gruß
ja, da dachte ich, ich könnte mit meinem Zoe doch mal eine Fernreise nach Berlin oder so wagen. Jetzt, wo wir doch ein Schnellladenetz oder -kette auf dieser Strecke haben. Doch, ups, da passt mein AC-Typ2-Stecker ja gar nicht. Da will wohl einer nicht, dass ich meinen Renault lade. Super gemacht von unserer sauberen Regierung. Vielleicht sollte die sich erstmal auf den letzten technischen Stand bringen lassen und sich nicht von VW und BMW beraten lassen.
Danke, Elektroautofahrer, für dieses umfassenden Kommentar. Man sollte ihn 20:00 Uhr in der Tagesschau bringen, dass jeder mitkriegt wie es um die Elektromobilität in Deutschland bestellt ist. Die Standards sind bereits definiert und die Deutschen sind da völlig raus.
Euer Starkstrompilot
ah, doch noch was vergessen: Was bedeutet eigentlich Schnellladenetz? Bei Tesla bedeutet das mindestens 90 kW. Das wird’s ja wohl nicht sein, sonst platzt der Akku. Vielleicht 7 oder 11? Weiß das jemand?
hallo,
bezüglich der der Ladeleistung glaube ich, irgendwo mal was von 50kW DC gelesen zu haben… Ja, was ich schwach finde, ist, dass da ein riesen Tam-Tam draus gemacht wird mit den lächerlichen 8 Stationen und man nur flaue Ortsangaben bekommt: „In der Nähe von Lauf …“ Haeh???? Vielleicht steht ja ein Schild da: Hier geht’s zur Ladesäule – aber nur für CSS 🙁 Ich hoffe sehr, das Tesla bis Ende Jahr noch drei, vier Super Charger aufstellt…
Apropos Tesla: Ich möchte hier mit den theoretischen Zahlen aufräumen, die hier im Netz zu weilen rumgeistern: 430km mit dem Model S bei 80km/h??? In „Real Life“ und auf der Autobahn würde ich beim 85kWh Modell 350km veranschlagen (mit etwas Reserve über Null) und beim 60kWh Modell sind es etwa 250km! Das hab ich selbst ausprobiert 😉 die Reserve sind dann 20 – 30km je nach Witterung und Strassenverhältnissen – ja, der Fahrstil spielt auch eine Rolle…
Was man auch immer wieder ausblendet ist das ein gewisser Anteil an Kapazität nicht nutzbar ist, da der dem Schutz der Fahrbatterie dient und ein weiterer Teil ist als „Notreserve“ geblockt, damit’s noch für ein paar km reicht, wenn die Anzeige auf NULL is!
Und für die ewig Gestrigen noch: auch wenn der Akku leer is gehen noch Warnblinkanlage, Lenkung und Bremskraftverstärker, damit man sicher anhalten kann – sonst hätten die Autos nie eine Zulassung bekommen – man liest und hört echt wilde Sachen!! Ich möchte mal den Verbrenner sehen, der beim Abschleppen noch Bremskraftverstärker und Lenkhilfe hat ;)) Insofern ist es egal, mit was man liegen bleibt!
An alle.
Leistet Widerstand.
Kopiert meinen Kommentar und verbreitet Ihn. Beim Spiegel Online, der FAZ, überall !
Schreibt dem Projektleiter eine email. Das habe och auch gemacht. Der Landesregierung, usw. Macht was Leute.