Aus 20 Elektroautos wird ein großer Stromspeicher
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In Zukunft könnten Elektroautos dabei helfen, Solar- und Windenergie besser zu speichern.
Der durch Solaranlagen (Photovoltaik) und Windräder erzeugte Strom hat den Nachteil, dass er nicht gleichmäßig erzeugt wird – von manchen wird der so erzeugte Strom auch Flatterstrom (oder auch Zitterstrom) genannt, weil bereits eine große Wolke dafür sorgen kann, dass die Stromerzeugung auf- und ab geht.
Da Elektrofahrzeuge über vergleichbar große Batterieeinheiten verfügen, würde es sich anbieten, wenn der zu Spitzenzeiten erzeugte Strom in deren Akkuzellen gespeichert werden würde und dann bei Bedarf wieder ins Stromnetz zurück gespeist werden könnte.
Für das Forschungsprojekt INEES starteten kürzlich 20 Exemplare des Elektroauto Volkswagen e-up! in einen einjährigen Flottenversuch. Diese Elektrofahrzeuge können sowohl Strom laden, als auch mittels intelligenter Ladetechnik und Software Energie zurück in das Stromnetz liefern.
Zukünftig könnten so Elektromobile gemeinsam einen verbrauchsnahen Stromspeicher signifikanter Größe bilden. Dieser kann die schwankende Produktion von Wind- und Sonnenenergie ausgleichen und dadurch das Stromnetz stabilisieren.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert und wurde von der Bundesregierung zum „Leuchtturm der Elektromobilität“ erklärt.
Im Rahmen des Forschungsprojektes INEES („Intelligente Netzanbindung von Elektrofahrzeugen zur Einbringung von Systemdienstleistungen“) wurden kürzlich in Berlin zwanzig Volkswagen e-up! an Testkunden übergeben.
Sie testen in den kommenden 6 Monaten intelligentes Laden mit SchwarmStrom.
Volkswagen hat für das Projekt eine App entwickelt, mit der die Besitzer der Stromer ihre Fahrten planen und festlegen können. Auch kann man bestimmen, wie viel Prozent der Fahrzeugbatterie man für den Energiemarkt freigeben möchte.
Für die freigegebene Batteriekapazität erhält der Nutzer eine SchwarmStrom-Prämie.
Die innovative IT-Plattform „SchwarmDirigent“ des Projektpartners LichtBlick bildet dabei die zentrale Schnittstelle zwischen Stromnetz und Fahrzeug-Pool. So werden die Batterien der Elektrofahrzeuge zu einer virtuellen Großbatterie zusammengefasst und intelligent in den Strommarkt eingebunden. Damit bewerkstelligt die Software die Vermarktung der gepoolten Leistung als sogenannte „Sekundärregelenergie“ zur Stabilisierung des Stromnetzes.
Nach Ablauf von 6 Monaten werden die Fahrzeuge an eine zweite Gruppe Testkunden übergeben, um die Untersuchungen statistisch weiter zu untermauern.
Via: dpp-AutoReporter