Gastartikel: Elektrofahrzeuge als Stromspeicher, je es geht
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[Dieser Gastartikel stammt von unserem Leser Thomas Miehler, der Artikel wurde Rahmen unserer Aktion „Neue Aktion: Schreib einen Gastartikel und nimm an der Verlosung teil“ eingereicht.]
Am 22. Februar diesen Jahres, ist es mir und meinem Team gelungen, 16 verschiedene Elektroautos vor dem Bürgersaal in Stadtbergen zu versammeln. Der Titel der Veranstaltung lautete: „Elektrofahrzeuge als Speicher, je es geht!“
Im Bürgersaal gab es dazu zwei sehr interessante Vorträge.
Zuerst von Robert Häring, 1000 Dächer-Pionier und Inhaber einer sehr interessanten Firma zu Photovoltaik, Wind, Elektroautos und Elektromotorräder.
Er hatte zusammen mit seiner Familie zwei Elektroautos mitgebracht.
Beide Fahrzeuge, ein gelber Roadster und ein weißes Model S, waren die ersten in Deutschland ausgelieferten Tesla.
Zudem stand neben der Bühne ein ZERO Elektromotorrad, welches mit einem kleinen Wechselrichter am Ende seines Ladekabels, unseren Musiker Karl Poesl von Jukebox aus Deuringen, mit seinem Verstärker und Mikrofon mit Strom versorgte.
Im zweiten Vortrag stelle Peter Siegert von Mitsubishi den neuen rückspeisefähigen Outlander PHEV vor, den wir millimetergenau durch die Türen des Bürgersaals zirkelten und vor der Bühne abstellten.
Am Outlander wurde die aus Japan mitgebrachte Powerbox angeschlossen und Peter Siegert zeigte live, wie er den Strom für unseren Musiker Karl Poesl nun aus dem Outlander freischaltete.
In seinem sehr informativen Vortrag zeigte er die Konzepte in Japan, in Spanien und in Frankreich in denen die rückspeisefähigen Elektrofahrzeuge von Mitsubishi bidirektional eingebunden sind.
Er kündigte auch an, das bisherig i-Miev genannte serienmäßige Elektrofahrzeug von Mitsubishi ab April 2014, in seiner nun dritten Version, neu Mitsubishi Electric Vehicle zu nennen.
Und das nun ebenso wie der Outlander PHEV serienmäßig bis zu 10 kWh aus dem Speicher abgeben kann.
Nach den beiden Vorträgen und einer offenen Diskussionsrunde haben wir alle ca. 130 Zuhörer/Innen zu den draußen wartenden Elektroautos führen dürfen.
Es konnte jede/r anschließend mit jedem der 16 Elektroautos mitfahren.
Robert Häring schob auch die ZERO heraus, damit sie gefahren werden konnte.
Die Fahrer/innen waren auf einer ca. 5 Kilometer langen Runde durch Stadtbergen ca. 5-6 Minuten unterwegs und haben während der Fahrt alles Wichtige zu den jeweiligen Elektroautos erklären können.
Alle Besucher waren überrascht, welche Modelvielfalt mittlerweile bei den reinen Elektrofahrzeugen herrscht.
Mir persönlich wird es durch die Unterstützung von ComBInation und dem Bundesverband E Mobilität ab Juni möglich, ein Mitsubishi EV mit einer bidirektionalen Wallbox in der Garage unseres Passivhauses in Deuringen zu nutzen.
Ich werde das Elektroauto auch als staatlicher Förster, als von mir privat zur Verfügung gestelltes Dienstfahrzeug, in meinem über 8000 ha großen Betreungsforstrevier einsetzen.
Nachts wird das EV unser Passivhaus stromautark machen, tagsüber wird es dem örtlichen Energieversorger als Speicher zur Verfügung gestellt, wenn es länger geparkt steht.
Damit ist die „Energie in Bürgerhand“, wie es auf manchen Wahlplakaten zu lesen war.
Das in Bayern nicht mögliche Pumpspeicherkraftwerk kann durch ca. 1 Mio. Mitsubishi EV speicherrelevant ersetzt werden.
Auch die großen Stromtrassen nach Bayern die dort für riesigen Wirbel sorgen, wären obsolet.
Denn wenn die Bundesregierung endlich Elektrofahrzeuge nicht als „Super Credits“ für die Einhaltung der Abgasnormen der deutschen Autohersteller sehen würde,
sondern als vom Bürger bereitgestellter Energiespeicher in intelligenten regionalen Netzen, für die voliatilen sauberen Energien aus Sonne und Wind.
Dann und nur dann würde es sich hier anbieten, das für das bayerische Pumpspeicherkraftwerk geplante staatliche Geld in eine Förderung für rückspeisefähige Elektrofahrzeug-Infrastruktur zu investieren.
Die bidirektionalen Elektrotankstellen kommen jetzt endlich auf den Markt, da es nun einen Fahrzeug-Hersteller gibt, der zwei dafür geeignete Fahrzeuge anbietet.
Und keine Angst um seine Akkus verbreitet, sondern ankündigt nur ca. 1-2 % der Akkuleistung pro Jahr, trotz der erhöhten Lade- und Endladezyklen, damit zu verlieren.
Durch den unglaublichen Einsatz, Engagement, Euphorie und innerer Überzeugung ist es dem Veranstalter nebst seinen Partner und Unterstützern gelungen ein echtes Event zu zaubern, bei welchem mehr als 15 eFahrzeuge aller Arten und Klassen vertreten waren und anschließend mitgefahren werden konnte.
Sehr gerne haben wir im Namen der ComBInation und im Namen des Bundesverband eMobilität e.V. (BEM) diese Veranstaltung unterstützt.
Der Proof wurde erbracht, das Elektroauto ist mehr als nur ein Fahrzeug, es ist ein Speicher auf 4 Rädern und spielt eine wesentliche Rolle bei der Energiewende und schafft in einem intelligenten Stromnetz viele Vorteile und Mehrwerte.
Nochmals herzlichen Glückwunsch.