So viel Reichweite verlieren Elektroautos im Winter
2 Minuten Lesezeit
(04.01.2013)
Viele Elektroautos verlieren bei winterlichen Temperaturen an Reichweite, nun wurden 5 Elektrofahrzeuge auf ihre Wintertauglichkeit hin getestet.
Wenn es kalt ist, büßen manche Elektroautos bis zu 70 Prozent ihrer Reichweite ein. Dies hat mehrere Ursachen, einmal werden viel mehr Verbraucher (Heizung, Klimaanlage, Scheibenheizung, Licht, etc.) und zum anderen wirkt sich die Kälte auf die Chemie in den Akkuzellen aus.
Nun hat das Magazin „Auto Bild“ (externer Link) 5 Elektrofahrzeuge auf ihre Wintertauglichkeit hin getestet, folgende Stromer wurden getestet:
Laut des Magazins soll die Reichweite beim Elektromobil Renault Zoe nur noch 58,9 (statt 150 km) betragen haben, am besten hat das Elektroauto Model S von Tesla Motors abgeschnitten, hier konnte man noch über 200 Kilometer weit fahren.
So sehen die Ergebnisse laut Auto Bild aus:
- Tesla Model S; Reichweite bei Kälte: 206,9 km; Reichweite bei 20C°: 502 km; Batteriekapazität: 85 kWh
- Nissan Leaf; Reichweite bei Kälte: 69,1 km; Reichweite bei 20C°: 199 km; Batteriekapazität: 24 kWh
- BMW i3; Reichweite bei Kälte: 61,4 km; Reichweite bei 20C°: 130 – 160 km; Batteriekapazität: 21,6 kWh
- Mitsubishi i-MiEV; Reichweite bei Kälte: 61,3 km; Reichweite bei 20C°: 150 km; Batteriekapazität: 16kWh
- Renault Zoe; Reichweite bei Kälte: 58,9 km; Reichweite bei 20C°: 100 – 150km; Batteriekapazität: 22 kWh
(Quelle: Auto Bild)
Es wird leider nicht erwähnt, wie genau die Fahrzeuge getestet worden sind. Aber wer selbst ein Elektroauto hat, kann dies am besten vor diesem Effekt schützen, in dem es in einer Garage geparkt wird.
Ebenfalls kann man manche Stromer einfach die ganze Nacht bei kalten Temperaturen an der Ladestation lassen, so eine eventuelle Fahrzeugheizung die Akkuzellen wärmen kann.
Gefühlt wird so ein Bericht jedes Jahr gebracht, aber man darf hierbei nicht vergessen, dass auch Autos mit einem Verbrennungsmotor im Winter einen höheren Verbrauch haben. Besonders bei den ersten Kilometern ist der Verbrauch wesentlich höher, zu dem werden auch bei den Verbrennern die Klimaanlage, Heizung, Licht und etc. eingeschaltet, so dass die Reichweite auch hier sinkt (nur fällt es hier in der Regel nicht so auf).
Schlimmste was Fehlt ist bei welchen Temperaturen, ja und andre Fakten fehlen auch,also unbrauchbar diese Aussagen von Autobild mal wieder.
Ich habe den Test gelesen und mein Fazit bereits bei Facebook veröffentlicht. Gerne auch noch einmal hier:
„Ich habe 1,70 Euro für die „Auto Bild“ ausgegeben. Einfach um diesen Artikel über die Elektroautos zu lesen. Ich habe ihn nur überflogen! Warum? Der Titel lautete „In den Alpen getestet: So kalt erwischt der Winter die Elektroautos“ – ihr mich auch!
Auf Seite 42 die erste Infobox „So haben wir getestet“ und nur die habe ich gelesen! Sie nutzten eine Passstraße im Deferregental in Österreich. „Eine kurvige Bergpassage galt als Handlingwertung möglichst schnell zu durchheizen.“ – und weiter stand dort, dass es OHNE Vorheizen losging.
Weiter hinten dann die einzelnen Kategorien. Wenn ich dann so etwas lese wie „Traktion“ und „Heizleistung“, wird mir richtig schlecht! Erneut schafft es die Auto Bild ein absolut falsches Bild zu vermitteln und kein Wunder, dass dann die Akkuleistung so stark sinkt. Sie wollten unbedingt wissen, wie schnell die Stromer bei ungünstigen Bedingungen aufheizen.
Es tut mir leid, aber diese Zeitung findet den direkten Weg in den Papierkorb! Wie eine einzelne Tabelle über die am Ende nach all den Tests erreichte Reichweite so einen Blödsinn verbreiten kann, ist mir wirklich ein Rätsel. Ich hatte es geahnt, dass in der Auto Bild wirklich nur ein Test zu lesen sein wird, der den tatsächlichen Einsatzgebieten und auch Fahrweisen und Nutzungsart überhaupt nicht entspricht!“
Reichweitentest in Norwegen 272 km mit 29 km Restreichweite bei 800m Höhenunterschied. http://www.youtube.com/watch?v=XZ5PqPeOPT0
Danke, DanielB, diese Testumgebung rückt das Ergebnis natürlich in ein ganz anderes Licht. Interessant wäre, wieviel Reichweite komplett kalte Verbrenner auf dieser Strecke bei gleichen Bedingungen verlieren, verglichen mit ihrem Durchschnittsverbrauch. Selbstverständlich nicht so viel wie die Elektroautos, aber 10-20% dürften es auch sein, oder sogar mehr, wenn die Strecke kurz war.
Etwas sinnvollere Infos zum Thema Reichweite bei Elektroautos (auch im Winter) habe ich kürzlich hier zusammengefasst: https://red.zottel.net/display/0a26a1f66a5dcbd0183af74fc794b382be960b1545e4e6bb3c5dd7b8a5f1eba6@red.zottel.net
Hallo Kai,
es ist schon schlimm genug, dass die Bild auf ihrer Seite so einen Blödsinn schreibt. Warum du dann so etwas noch übernimmst, um das weiter zu verbreiten ist mir unerklärlich?
Schade finde ich auch, dass Elektroautos oft von Nicht-Elektroauto-Kennern ein paar Stunden getestet werden und dann abgeurteilt werden.
Wie ein Elektroauto sich bewährt, kann man wohl erst sagen, wenn man es länger fährt. Und da kann ich glaub ich mehr dazu sagen, wenn ich den ZOE über 10.000 km bereits fahre.
Was die Bild da mit dem ZOE angestellt haben ist mir nämlich total unerklärlich.
1.) bei den Reichweiten muss ich schon bei allen die NEFZ-Zyklus-Angaben vergleichen. Das sind beim ZOE 210 km. Beim Leaf 199 km, beim iMiev 150 km. Aber praxisnahe Angaben mit NEFZ-Angaben zu vermischen ist einfach UNFAIR!
2.) Wär ich selbst bei einer 1.000 Höhenmeter-Fahrt bergauf mit dem ZOE insgesamt 85 km weit gekommen. Bei normalen Bedingungen (eben, leichte Steigungen, Bundesstraße, Autobahn…) komme ich im Winter immer ca. 100 bis 125 km.
3.) Hat der i3 18,8 kw/h
Davon abgesehen ist der ZOE und Leaf den anderen im Vorteil, da er eine Wärmepumpe besitzt.
Keine Ahnung, was die da aufgeführt haben…… 60 km bringe ich mit dem ZOE sogar zusammen, wenn ich mit Voll-Strom mit 140 km/h über die Autobahn heize.
Gruß,
Volker ‚a Elektroautor