Tesla Motors geht wegen der Brandfälle in die Offensive + NHTSA hat die Ermittlungen aufgenommen
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(24.11.2013)
Die letzten Wochen waren für den Elektrofahrzeughersteller Tesla Motors schwierig, denn scheinbar steht dieses Unternehmen unter der besonderen Beobachtung der Medien, welche scheinbar unbedingt einen Makel an dem Elektroauto Tesla Model S finden wollen.
In den USA wird ca. alle 156 Sekunden ein Autobrand gemeldet, dies sind über 500 pro Tag. Innerhalb von ca. sechs Wochen sind drei Elektromobile vom Typ Model S in Flammen aufgegangen, wobei die Schuld so nie direkt beim Auto lag.
Denn einmal ist ein Betrunkener durch eine Mauer und gegen einen Baum gefahren und in den zwei anderen Fällen hat sich jeweils ein Metallgegenstand von unten in die Batterieeinheit gebohrt und hat dabei eine Akkuzelle so beschädigt, dass ein Kurzschluss entstanden ist.
In allen dieser drei Fälle ist kein Mensch durch das Feuer zu Schaden gekommen und das Feuer war auch nur auf den vorderen Bereich beschränkt, der „Passagierraum“ blieb unbeschädigt.
Tesla Motors geht in die Offensive
Nach den drei Bänden hat Elon Musk (CEO / Geschäftsführer von Tesla Motors) angekündigt, dass es eine Modifikation an der Luftfederung gibt. Für bestehende Model S wurde ein Softwareupdate veröffentlicht, welches dafür sorgt, dass sich das Model S nicht mehr so schnell absenkt – ursprünglich sollte gerade diese Funktion den Energieverbrauch senken.
Gleichzeitig wird Tesla nun alle seine Elektrofahrzeuge auf eigene Kosten gegen Brände versichern, welche sogar zahlen soll, wenn der Fahrer Schuld hat.
NHTSA hat mit der offiziellen Untersuchung begonnen
Elon Musk hatte die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) gebeten, die Sicherheit des Elektroautos zu überprüfen, damit eventuelle Verbesserungen vorgenommen werden können.
Ein Sprecher der NHTSA entgegnete darauf, dass man nicht nach einem Auftrag aktiv wird, sondern wenn es nötig sei.
Inzwischen wurden nun die offiziellen Untersuchungen eingeleitet, welche sich vermutlich vor allem um die Batterieeinheit drehen werden.
Den dritten Band wird sich die NHTSA nicht ansehen können, weil der sich in Mexico, und damit außerhalb des Zuständigkeitsbereichs der Behörde ereignet hatte. NHTSA hatte jetzt bei der Ankündigung der Untersuchung betont, dass bei den beiden Feuern in den USA für die Insassen keine Gefahr bestanden habe, weil das Batteriemanagement die Fahrer vor der Gefahr gewarnt hatten und sie so Zeit hatten, das Fahrzeug anzuhalten und zu verlassen. Die Brände könnten sich dennoch zu einem Problem für das Unternehmen entwickeln. So war der Wert der Tesla-Aktie nach einem Brand am 30. September um mehr ein Drittel im Wert gefallen. Auch Finanzanalysten in den USA halten es deswegen für richtig, wenn die NHTSA die Vorgänge untersucht und die Gründe für die Feuer herausfindet. Bisher ist nur klar, dass die Brände durch Beschädigung des Batterietrogs entstanden sind.
Allgemein gelten Lithium-Ionen Akkuzellen als Kompliziert, da es bei falscher Handhabung oder einem technischen Defekt schnell zu einem Brand kommen kann, da die Zellen bei einem Kurzschluss eine hohe Hitzeentwicklung durchmachen.
Diese Erfahrung musste man auch schon bei der Boing 787 machen, bei der solche Akkuzellen zum Teil verwendet worden waren.
Derzeit hat Tesla Motors bereits um die 19.000 Exemplare seines Elektroauto Tesla Model S verkauft.
Es wird also spannend, was die NHTSA empfehlen wird, denn eine Rückrufaktion erscheint zum jetzigen Zeitpunkt unrealistisch. Ich vermute, es wird darauf hinauslaufen, dass die Batterieeinheit einen zusätzlichen Schutz erhalten wird – vlt. wird man ein Material verwenden, wie es bei den Schutzwesten gegen Hieb- und Stichwesten zum Einsatz kommt.
Aber wir werden sehen und erfreuen uns weiter an dem schönen und fortschrittlichen Model S. 🙂
Via: Auto-Medienportal (ampnet/Sm), Automobilproduktion und DPP