Deutsches Unternehmen entwickelt Batterie für Elektroautos mit nachrüstbaren Akkuzellen

3 Minuten Lesezeit

(30.09.2013)

Ein Unternehmen aus Osnabrück hat sein Konzept eines Batteriesystems für Elektroautos vorgestellt, dass Besondere hierbei ist, dass sich die Batterieeinheit mit einzelnen Akkuzellen bestücken lässt.

Symbolbild. . Die Batterieeinheit des Elektroauto Nissan Leaf. Bildquelle: Mariordo Mario Roberto Duran Ortiz (Creative Commons-Lizens, Wikipedia)

Symbolbild. Die Batterieeinheit des Elektroauto Nissan Leaf. Bildquelle: Mariordo Mario Roberto Duran Ortiz (Creative Commons-Lizens, Wikipedia)

Die CTE GmbH aus Osnabrück arbeitet an einem Batteriesystem, bei welchem der Fahrer die einzelnen Akkuzellen aus der Batterie entfernen und wieder einsetzen kann. Das System nennt sich „Battery in Motion“, zu Spiegel.de sagte Sebastian Pricker (CTE):

„Die Module haben ungefähr die Größe eines Schuhkartons und wiegen sechs Kilo“.
Jedes einzelne Modul soll für eine Reichweite von etwa zehn Kilometern reichen, der Vorteil an diesem System soll darin liegen, dass man sich so seine Reichweite selbst zusammenbauen kann. Denn man muss bei einer kurzen Fahrt nicht alle Akkuzellen mitnehmen und spart so Gewicht. Auch könnte man so ungenutzte Akkuzellen zu Hause bequem aufladen und die Akkuzellen sollen laut der Entwickler auch für andere Elektromobile und als Energiespeicher für die Photovoltaikanlage genutzt werden könnten.
Auch stellt sich CTE eine Austauschstation für die Akkuzellen vor, so dass man zum Beispiel in der Stadt leere Akkuzellen gegen volle tauschen könnte. Im Jahr 2014 soll es dann ein Elektroauto mit einem Prototypen der Batterieeinheit geben, der Wechsel der einzelnen Zellen soll einfach und sicher sein.
Ob die Akkuzellen nun im Heck oder im Motorraum eingesetzt werden sollen, scheint noch nicht entschieden zu sein – Pricker weiter:

 „Dort gibt es dann eine zentrale Dockingstation, in der das Batteriemanagement sitzt. Ein Modul wird an diese Station gesteckt, alle weiteren werden dann über ein Stecksystem mechanisch und elektronisch mit dem Mastermodul verbunden.“

Eines der Probleme woran CTE momentan noch arbeitet, ist unter anderem die Zyklenfähigkeit und der Speicherverlust bei bei vielen Ladezyklen, dies soll aber durch ein kluges Batteriemanagement und neue Technologien verhindert werden.
Im Jahr 2016 bis 2017 könnte es dieses modulare Batteriesystem aus Osnabrück dann geben, die Preise sollen von der Leistung abhängig sein: So könnte laut Pricker der Preis für Elektroauto zwischen 2.000 bis 3.000 Euro liegen und für Module mit einer geringeren Kapazität bei 700 bis 900 Euro, ebenso soll man die Module auch mieten können.
Mein Fazit:
Die Idee an sich finde ich gut, leider scheint diese Technik zumindest am Anfang arg teuer zu werden. Denn wenn man eine Reichweite von 160 Kilometern erreichen will, muss man 16 Module im Elektrofahrzeug haben, denn so müsste man allein für die Batterieeinheit 32.000 bis 48.000 Euro ausgeben.
Wenn man bedenkt, dass man für den Preis von 23.000 bis 28.000 Euro ein Elektroauto vom Typ smart fortwo electric drive oder den Renault Zoe erhält, wird so ein System wahrscheinlich eher ein absolutes Nischenprodukt bleiben.
Aber ich gehe davon aus, dass der Preis nach weiteren zwei Jahren nach dem Erscheinen auf dem Markt (also 2018/2019) nur noch ein Drittel kosten wird. Dann wird so ein System für Elektromobilitäts-Fans eine tolles System werden, denn so eine Batterie könnte man auch im Haus installieren und so den selbst produzierten Strom „lagern“.
Auch sehe ich die typischen Touristenorte als ein Einsatzgebiet, denn da könnte man die gesamte Mobilität elektrisch gestalten – angefangen vom E-Bike bis hin zum Elektroauto. Aber hierfür muss es CTE schaffen, einen guten Partner in der Industrie zu finden, welcher die entsprechenden Elektromobile baut oder umbaut.
Wie seht ihr die Chancen von „Battery in Motion“?
One comment on “Deutsches Unternehmen entwickelt Batterie für Elektroautos mit nachrüstbaren Akkuzellen”
  1. AlexBu says:
    1. Oktober 2013 at 21:21

    eine sehr gute Idee. Jedoch sollte so ein Modul für 50 km reichen. 10 km Reichweite ist noch etwas schwach. Sonst braucht man zu viel Platz im Auto und Wechselvorgang ist zu langwierig. Dagegen sollte der Preis nicht das Problem sein.

    Ich denke, diese Module sollten eher eine Ergänzung sein. Also ein Elektroauto hat einen festinstallierten Akku mit einer Reichweite von 200 km. Zusätzlich eine solche Box (sollte billig sein), in welche man bis zu acht dieser Module einsetzen kann. Dann kann man für eine Langstreckenfahrt zu einer Tankstelle fahren und sich dort voll geladene Module leihen und einbauen lassen. Sind die Module irgendwann leer, fährt man wieder zu einer Tankstelle und tauscht die Module gegen volle aus. Dabei würde der Kaufpreis dieser Module kaum eine Rolle spielen (bei großer Zyklenfestigkeit), weil die Module nur gemietet, aber nicht gekauft werden. Wenn die Module einmal günstiger sind, kann man diese natürlich auch daheim mittels Solarstrom aufladen und so immer leere Module gegen volle tauschen. Gruß Alex

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