Elektromobilhersteller Fisker entlässt 75 Prozent seines Personals
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(11.04.2013)
Das Unternehmen Fisker Automotive hat das legendäre Plug-In Hybridauto Fisker Karma entwickelt und verkauft, seit der Insolvenz des Batterieherstellers A123 fingen für Fisker die Probleme an: Nun wurde bekannt, dass der US-Autohersteller 75 Prozent seiner Angestellten entlassen musste. Nach den gescheiterten Verkaufsverhandlungen steht das Unternehmen wahrscheinlich kurz vor der Insolvenz.
Das letzte Jahr meinte es nicht gut mit Fisker Automotive, zuerst ging der Lieferant (A123) der Batterieeinheiten pleite, dann kamen 320 fertig gebaute Exemplare des Elektrofahrzeug Fisker Karma bei einem Wirbelsturm zu schaden und Henrik Fisker hatte das Unternehmen nach einem Streit in diesem Jahr verlassen – nun scheint das Damokles-Schwert über dem Unternehmen zu schweben, denn von den einst 200 Angestellten durften nur ca. 50 bleiben.
Die Entlassungen begründet der Hersteller mit finanziellen Problemen. Das Unternehmen soll laut laut Gerüchten bereits eine Anwaltskanzlei mit der Vorbereitung einer möglichen Insolvenzeinreichung beauftragt haben.
Fisker Automotive hat das Elektromobil Fisker Karma entwickelt, das etwa 100.000 US-Dollar teure Auto war bei US-Stars beliebt – leider fanden sich nur ca. 2.000 Käufer. Auch gab es Probleme mit dem Akku: Im März 2012 fiel bei einem Test der Zeitschrift Consumer Reports der Akku aus, worauf Fisker die Akkus bei schon ausgelieferten Autos austauschte.
Fisker hatte bereits schon das Nachfolgemodell des Karma präsentiert, hierbei handelt es sich um den Fisker Atlantic. Da das Auto nicht in die Produktion gegangen ist und die Umsatzzahlen eher schlecht waren, fror die US-Regierung einen bereits zugesagten Kredit an Fisker ein. Zusätzlich muss Fisker am 22. April einen Teil eines 193-Millionen-US-Dollar-Kredits an die US-Regierung zurückzahlen – die genaue Summe ist allerdings nicht bekannt.
Im Februar wurde bekannt, dass der chinesische Autoproduzent Geely, Interesse an Fisker habe. Geely gab ein Angebot von 200 bis 300 Millionen US-Dollar ab, jedoch sind die Verhandlungen mit den Chinesen und anderen Interessenten gescheitert…
Wie es nun mit Fisker Automotive weitergeht wird sich wohl die nächsten Wochen entscheiden, dieses Beispiel zeigt leider, dass es auch in anderen Ländern Unternehmen schwer haben, Elektroautos und andere Stromer zu entwickeln.
Denn die großen Autohersteller wie Mercedes-Benz, Volkswagen, General Motors, usw. müssen mit ihren Elektrofahrzeuge nicht unbedingt Gewinn machen, da sie noch genügend Autos mit einem Verbrennungsmotor verkaufen und dementsprechend Gewinn machen (können)…
Via: Golem