Reichweite von Elektroautos ist vom Fahrstil abhängig

3 Minuten Lesezeit

(01.12.2012)

Die Reichweite von Elektroautos hängt deutlich vom Fahrstil des Fahrers ab, dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Elektroauto Renault Zoe an einer Ladesäule. Bildquelle: Renault

Elektroauto Renault Zoe an einer Ladesäule. Bildquelle: Renault

Wie auch bei Auto mit einem Verbrennungsmotor hängt die Reichweite (bzw. der Verbrauch) vom Fahrstil des Fahrer ab, bei Elektrofahrzeugen ist dies laut der Studie sogar noch deutlicher.

Bei Testfahrten mit einem E-Auto ist der effizienteste Fahrer mit einem Prozent Akkuladung gut vier Mal so weit gekommen wie der schlechteste.

Mike Knowles war an der Untersuchung beteiligt arbeitet bei dem Institute of Automotive and Manufacturing Advanced Practice der University of Sunderland, die Studie kommentiert er wie folgt:

„Diese enorme Spannweite der Effizienzwerte ist definitiv größer als erwartet“.

Es scheint auch nicht DEN richtigen Fahrstil zu geben, so sagt Knowles:

„Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass ältere Fahrer in Elektroautos effizienter beim Autobahnfahren scheinen, während jüngere Fahrer effizienteres Verhalten im Stadtgebiet zeigen“.

Es handelte sich jedoch um eine relativ kleine Studie, daher kann das Ergebnis bei einer größer angelegten Studie wieder ganz anders aussehen. Jedoch gehen die Forscher aufgrund der bisherigen Ergebnisse davon aus, dass auf Elektroautos zugeschnittene Fahrtrainings sinnvoll wären.

Die Studie von Sunderland ist trotzt geringer Probandenzahl ein guter Schritt. Mit einem Prozent der Akkuladung haben verschiedene Fahrer dabei Strecken von 0,46 bis 1,89 km geschafft. Der Wissenschaftler sagt:

„Die höchste Effizienz wurde von einem Öko-Fahrspezialisten erreicht, aber das zeigt auf, was möglich ist“.

Die Mehrheit der Fahrer habe mit einem Prozent Akkuladung eher 1,2 bis 1,3 Kilometer erreicht.

Die Untersuchung der Universität deutet auch darauf hin, dass zwar ein gewisser Zusammenhang zwischen effizientem Fahrverhalten mit Verbrennungsmotor und Elektromobil besteht. Doch legt allein die große Spannweite bei der Effizienz nahe, dass es durchaus auch Unterschiede gibt. So zeigt der Umstand, dass ältere Fahrer Überland und jüngere in der Stadt besser abgeschnitten haben, dass bei Elektroautos ein situationsangepasster Fahrstil für eine lange Reichweite besonders wichtig ist.

Wie sehr das zutrifft, ist eine von vielen Fragen, die das Forscherteam mit weiterführenden Studien gern aufklären möchte. Das Sunderland-Team schätzt, dass die Zahl der Elektroautos im Straßenverkehr bis 2030 auf das 200-Fache ansteigen wird.

Das man mit einem Bleifuß nicht weit kommt, sollte klar sein, wenn man Ressourcenschonend fahren will. Daher finde ich das Ergebnis der Studie jetzt nicht wirklich überraschend.

Hier geht es zu der Studie (PDF in Englisch): The effect of driving style on electric vehicle
performance, economy and perception

Via: University of Sunderland

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