So sieht die Pannenhilfe beim Elektroauto aus – Mit Video
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(19.06.2011)
Wer mit einem Elektroauto fährt, der hat immer den Akku im Hinterkopf, denn wenn man mit seinem Elektromobil nicht rechtzeitig eine Ladestation findet, bleibt man zwangsläufig liegen. Diese Sorge ist nicht unbegründet, da zur Zeit die Ladeinfrastruktur noch nicht ausreichend ausgebaut ist, bleiben öfters Elektrofahrzeuge liegen.
Auch in Japan kennt man dieses Problem, dort musste der japanische Automobil-Club JAF (Japan Automobile Federation) im Jahr 2010 ca. 86 gestrandete Elektroautos von der Straßen lesen, die wegen einer leergefahrenen Akkus liegengeblieben waren. Daher testet der japanische Autohersteller Nissan zusammen mit dem JAF im Rahmen eines Pilotprojekt einen besonderen Pannendienst für Elektroautos. In dem Projekt, wurde ein Pannentruck zu einer mobilen Ladestation umgebaut.
Der fünf Tonnen schwere Truck verfügt über einen eingebauten Dieselgenerator, der die leeren Akkus der Elektroautos wieder mit dem nötigen Strom versorgen kann, damit der Fahrer zur nächsten Ladestation fahren kann.
Obwohl die mobile Lademöglichkeiten noch nicht flächendeckend eingesetzt wird, steht der Pannenhilfetruck schon in der Kritik. Die Kritiker stören sich daran, das es sich bei dem Pannenfahrzeug um einen Truck mit 29 kW-Diesel-Generator handelt, dessen Umweltbilanz im Gegensatz zu den Elektroautos die er retten soll nicht sehr gut aussieht. Um ein Elektrofahrzeug so weit auszuladen, das es 40 Kilometer weit fahren kann, muss der Truck ungefähr 20 Minuten lang in Betrieb sein und in dieser Zeit verpestet der Dieselgenerator die Luft.
Laut Nissans Senior-Vizepräsident Hitoshi Kawaguchi ist die Motivation für die Pannenhilfe in der zunehmenden Akzeptanz der Bevölkerung in Bezug auf die Elektromobilität zu finden. Je mehr Elektroautos unterwegs sind, desto wichtiger ist es, ein Hilfssystem anzubieten, womit man den Kunden im Notfall bei Problemen mit dem elektrischen Auto helfen kann.
Das Elektroauto von Nissan ist der Leaf, dies ist das erste reine Elektroauto, welches schon seit Dezember 2010 in Japan und den USA erhältlich ist und ab Oktober 2011 auch nach Deutschland kommen soll. Die Reichweite des Leaf beträgt je nach Fahrweise zwischen 70 bis 160 Kilometern, die Batterie kann in 7-8 Stunden an einer Haushaltssteckdose vollständig oder an einer Schnell-Ladestation in ca. 30 Minuten bis zu 80% aufgeladen werden.
Wann es in Deutschland einen vergleichbaren Pannenhelfer für Elektrofahrzeuge geben wird, ist noch offen. Jedoch kann man davon ausgehen, das auch westliche Autohersteller oder Pannenhelfer in dem Bereich etwas tun.
Das ist ja mal interessant! Danke für den Artikel! Ich hatte in den letzten Tagen schon einiges zu diesem Thema auf http://www.siemens.de/elektromobilitaet/elektromobilitaet.html gelsen. Es ist interessant, wenn man dazu dann auch noch so praktische Einblicke erhält. Ich frage mich, wie lange es wohl noch dauern wird, bis Elektroautos in Deutschland Alltag sind!?
Cooler service. Aber ist abschleppen nicht besser? man kommt zumindest voran. 🙂
Olmo
Die Pannenhilfe mit Dieselgenerator ist natürlich voll daneben. Es gibt bereits Ladesysteme, bei denen von Akku zu Akku innerhalb weniger Minuten geladen werden kann. Dann kann auch mit Sonnenstrom die Pannenhilfe erfolgen.
Ob man da mit Solarstrom hinkommt, wenn hier teils nur an 50-60 Tagen im Jahr die Sonne scheint? Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich als Abschleppwagen auch E-Autos durchsetzen.
Ebenso fraglich ist es ob es dann private Autokaufer sein werden die Hybridfahrzeugen und Elektroautos zum Durchbruch verhelfen.