Erleben Elektroautos ein Ladesäulen-Dilemma in den Städten?
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(13.05.2011)
Um das Elektroauto zu fördern, wurden verschiedene Städte zur „Modellregion für Elektromobilität“ gekürt. Eine dieser Städte ist Frankfurt am Main, nun hatte Bild getestet, wie es sich mit einem Elektroauto in einer Modellregion für Elektromobilität fahren lässt.
Das nüchterne Ergebnis: Wer nicht eine Ladestation zu Hause hat, der braucht in Frankfurt scheinbar starke Nerven. Auch kostenlose Ladestationen sind nicht gleich optimal zu erreichen, unter anderem gibt es in der Fußgängerzone an der Hauptwache eine „RMV-Verkehrsinsel“ mit 6 Steckdosen für Elektrofahrzeuge mit kostenlosem Strom – wer allerdings ein breiteres Elektromobil wie den i-MiEV fährt, kann das super Angebot leider nicht nutzen, denn Poller versperren breiteren Elektroautos die Zufahrt zu der Fußgängerzone.
Auch bei anderen Ladestationen fand Bild Schwierigkeiten, das größte Problem sei, das man für einen Großteil der Ladestationen vorher einen Vertrag abschließen muss und den Freischaltschlüssel für die Ladestation in manchen Fällen in einem anderen Stadtteil abholen muss, als die gewünschte Ladestation für das Elektroauto steht. Ein weiteres Problem ist, das die Ladestationen häufig durch Dauerparker blockiert sei.
Bild konnte sein Elektroauto nur an einer Ladestation von Mainova vor dem Japan-Tower problemlos aufladen – allerdings fehlte es hier an einer Schnellladestation. Diese ganzen Schwierigkeiten könnten ein Grund dafür sein, das bis her nur 85 Frankfurter ein Elektroauto gekauft haben.
In anderen Städten sieht es sicherlich ähnlich aus, aber was kann man tun, um das Aufladen unkompliziert zu machen?
Der erste Schritt wäre, das man an jeder Ladestation für Elektromobile aussuchen kann, ob man zum Beispiel von einen bestimmten Anbieter Strom tanken will oder ob man bisher noch keinen Vertrag hat und ohne anmelden Strom für sein Elektroauto nutzen möchte. Bezahlen würde man anschließend über eine EC- oder Kreditkarte (oder in bar), um zu wissen, wie viel Euro man bezahlen muss und wie viel Strom getankt werden muss, müsste es im Idealfall eine Kommunikation zwischen der Ladestation und dem Elektroauto geben: Schließt man sein Elektroauto an die Ladestation an, könnte eine Anzeige den Fahrer darauf hinweisen, das der Ladevorgang 2 Stunden dauert und man 3 Euro bezahlen muss.
Andere Vorschläge sind natürlich jederzeit willkommen.
Die Station sollte auch über die paar gängigsten CEE Anschlüsse verfügen und wird einfach durch eine Prepaid-Karte freigeschaltet (berührungslos).
Dass einzelne Anbieter schon jetzt versuchen Monopole zu schaffen und dazu noch im öffentlichen Raum, sollten nicht unterstützt werden. Das behindert genau das, was da gefördert werden will.
Sicherheitsargumente werden leider meist bloss misbraucht. Wer das Einstöpseln seines Haartrockners bisher überlebt hat, wird auch mit einem Elektroauto zurechtkommen, von tausenden von Campingplätzen und Bootsanlegern wollen wir gar nicht sprechen.
– Alfred